Plädoyer für den Frieden und zur Reform der GAP

Bundesversammlung beendet

Lichtenfels, 05. März 2018. Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) formuliert auf ihrer Bundesversammlung, die vom 28. Februar bis zum 04. März in Lichtenfels im Bistum Bamberg tagte, konkrete Forderungen und Handlungsansätze für die anstehende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP). Mitunter setzt sich der Jugendverband mit Blick auf die Förderperiode nach 2020 für die Weiterentwicklung der Agrarumweltmaßnahmen ein, die den Regionen und landwirtschaftlichen Strukturen angepasst sind. Zum Beispiel durch die Neuausrichtung des Greening-Systems auf das ursprünglich anvisierte Ziel der Förderung von Artenvielfalt und die Entwicklung eines EU-weit einheitlichen Indikators für die Förderung von nachhaltiger und tierwohlorientierter Nutztierhaltung.

„In unserer Vision für die Weiterentwicklung der GAP werden langfristig Mittel aus der ersten Säule in die zweite Säule umgeschichtet“, erklärt Stephan Barthelme, KLJB-Bundesvorsitzender. „Damit wird von einer allgemeinen Betriebsförderung auf die gezielte Förderung von Maßnahmen im Sinne der durch die Landwirtschaft erbrachten gesellschaftlichen Leistungen in den Bereichen Umwelt- und Tierschutz umgestellt“. Diese schrittweise Umschichtung muss darüber hinaus von einem Maßnahmenbündel zur generellen Erhöhung der Wertschätzung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen begleitet werden. „Ziel muss vor allem eine junge und dynamische Landwirtschaft sein“, erklärt Barthelme.

Appell für den Frieden

Neben dem Beschluss zur GAP sprachen sich die Delegierten in einem Plädoyer für den Frieden aus. Die KLJB ruft darin dazu auf, in allen Feldern des gesellschaftlichen und persönlichen Handelns für ein friedliches Miteinander einzutreten, politisch aktiv zu sein und durch Partnerschaft und Bildungsarbeit nachhaltige Brücken zu bauen. „Mit diesem Plädoyer wollen wir Stellung beziehen und denen eine Handreichung geben, die das Ziel verfolgen Frieden in Politik und Kirche, global, innergesellschaftlich und privat zu erlangen“, erläutert Bundesvorsitzende Stefanie Rothermel. Im Sommer 2018 werden 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges tausende Landjugendliche aus Frankreich und Deutschland zu einem Gemeinsamen Landjugendtreffen, dem  „RENDEZVOUS! Gemeinsam für Europa!“, zusammen kommen und vier Tage lang ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung in Europa und weltweit setzen.

Dem guten Leben auf der Spur

In einem Studienteil zum Thema „Gutes Leben“ setzten sich die Delegierten mit gerechtem Miteinander und dem nachhaltigen Umgang mit begrenzten Ressourcen auseinander. Prof. Dr. Ruckriegel (TH Nürnberg) sprach dabei zum Thema „Glücksforschung – worauf es wirklich im Leben ankommt“. In anschließenden Workshops konnten die Diskussionen zu Themen wie Demokratie, Infrastruktur und zum lateinamerikanischen Konzept „Buen vivir“ vertieft werden.

Neuer Bundesvorstand

Von der Versammlung wurden Sarah Schulte-Döinghaus zur Bundesvorsitzenden und Carola Lutz zur Bundesseelsorgerin der KJLB gewählt. Gemeinsam mit Stefanie Rothermel und Stephan Barthelme bilden sie nun den KLJB-Bundesvorstand.

„Ich freue mich unglaublich, dass die Delegierten mir ihr Vertrauen geschenkt haben“, erklärt Sarah Schulte-Döinghaus (28) nach ihrer Wahl. „Mein Herzensanliegen ist die Entwicklung der Ländlichen Räume und das Thema Nachhaltigkeit, dafür möchte ich mich in meiner bevorstehenden Amtszeit besonders einsetzen“, erläutert Schulte-Döinghaus ihre Pläne. Die 28-jährige Lebensmitteltechnologin stammt aus Varensell im Bistum Paderborn.

Auch Carola Lutz blickt ihrem neuen Amt gespannt entgegen: „KLJB-Bundesseelsorgerin zu sein ist ein großartige Aufgabe und eine Chance“, erklärt die 30-Jährige nach der Wahl. „Ich stehe für eine zukunftsfähige Kirche, die es nicht verlernt neue Wege zu gehen, um in der Lebenswelt junger Menschen noch vorzukommen.“ Carola Lutz stammt aus der Kleinstadt Biberach an der Riß und war bisher als Gemeindereferentin für die Diözese Rottenburg-Stuttgart tätig.

Der bisherige Bundesseelsorger Daniel Steiger und Bundesvorsitzender Tobias Müller beendeten nach jeweils sechs und drei Jahren ihre Amtszeit und wurden von der Bundesversammlung verabschiedet. Für sein Engagement für die katholische Jugendverbandsarbeit wurde Daniel Steiger vom BDKJ das Goldene Ehrenkreuz verliehen, die höchste Auszeichnung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend.

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