Gezieltere Agrarförderungen in den Blick nehmen!

KLJB zur EU-Agrarpolitik

Bad Honnef-Rhöndorf, 14. März 2018. Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) fordert ein langfristiges Umdenken in der EU-Agrarförderung im Sinne einer gezielteren Förderung gesellschaftlicher Leistungen in den Bereichen Umwelt- und Tierschutz. Das beschloss die KLJB-Bundesversammlung am 04. März 2018 in Lichtenfels.

„Für uns bedeutet das auch das langfristige Absenken der Direktzahlungen“, erklärt Stephan Barthelme, KLJB-Bundesvorsitzender. „Auf diese flächenbezogene Einkommensstütze kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht verzichtet werden, das ist uns natürlich bewusst. Generell wünschen wir uns jedoch mehr Wertschätzung landwirtschaftlicher Produkte und eine gerechtere Bezahlung für die LandwirtInnen, so dass die Mittel der Direktzahlungen künftig für gezieltere Maßnahmenförderungen eingesetzt werden könnten“, so Barthelme.

Eine europäische Politik im Themenfeld Landwirtschaft und Ernährung ist für die KLJB weit mehr als nur die Verwaltung des entsprechenden Budgets innerhalb der Europäischen Union. Auch hier wünscht sich die KLJB ein mehr an Europa – allerdings mit einer klaren Besinnung auf die Disparitäten der unterschiedlichen Regionen. In ihrem Beschluss fordert die KLJB darüber hinaus EU-weit einheitliche ökologische und soziale Mindeststandards in der Tierhaltung und im Ackerbau, eine obligatorische Kappungsgrenze der Direktzahlungen ab einer bestimmten Betriebsgröße sowie den Erhalt und den Ausbau der JunglandwirtInnenförderung. Durch Minimierung europäischer Export- und Importaktivitäten soll zudem die Ernährungssouveränität Europas und aller Länder der Erde gestärkt werden. „Das bedeutet natürlich nicht, dass wir den globalen Handel generell kritisch sehen. Wir haben allerdings kein Verständnis dafür, dass in der EU mit Blick auf Gewinnmaximierung beispielsweise Getreide exportiert wird und an anderer Stelle günstiger importiert wird“, erklärt Stephan Barthelme.

Mit Blick auf projektbezogenes Engagement junger Menschen in ländlichen Räumen fordert die KLJB die Förderung von Mikroprojekten, die kurzfristig und unbürokratisch bewilligt werden. Außerdem soll künftig in schwächeren Regionen die Anerkennung ehrenamtlichen Engagements als Eigenanteil an der Projektfinanzierung ermöglicht werden.

Auf Basis des beschlossenen Papiers möchte die KLJB während des Gemeinsamen Landjugendtreffens mit dem französischen Partnerverband MRJC im August deutsch-französische Visionen für eine zukunftsfähige Agrarpolitik vorstellen.

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