„Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg“

Großes Friedenspodium auf dem Gemeinsamen Landjugendtreffen

Besançon, 04. August 2018. Seit Donnerstag und noch bis Sonntag findet das Gemeinsame Landjugendtreffen „RENDEZVOUS! Gemeinsam für Europa!“ von Katholischer  Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) und dem Mouvement Rural de Jeunesse Chrétienne Frankreich (MRJC) im französischen Besançon als internationales Friedensfestival statt. Am Samstag wurde in diesem Rahmen die zentrale Podiumsveranstaltung mit verschiedenen Zeitzeugen des Friedens veranstaltet.

Der ehemalige französische Verteidigungsminister Paul Quilés warnte dabei vor der Gefahr von Atomwaffen. Er erläuterte, dass Kernwaffen in der Politik viel zu häufig als Argument zur Friedenssicherung herangezogen werden. Er kritisierte, dass es keine richtige öffentliche Debatte über Atomwaffen gäbe und die Medien nur einseitig berichteten. Man dürfe Frieden nicht mit der Abwesenheit von Krieg verwechseln, denn „wer Frieden will, muss den Frieden auch leben“, sagte er.

Nabila El Zaeem sprach über die Situation im Gazastreifen und darüber, welche Auswirkungen der Konflikt dort auf das alltägliche Leben der Menschen vor Ort hat. Die Vorsitzende der Association Culture et pensée libre klärt Jugendliche und ihre Mütter über ihre Rechte auf und setzt sich dafür ein, dass diese Rechte auf friedliche Weise durchgesetzt werden. Friede im Gazastreifen sei möglich, man müsse jedoch über Sensibilisierungsarbeit statt durch kriegerische Auseinandersetzungen den Frieden schaffen, betonte Nabila E Zaeem und forderte dafür die Unterstützung der Weltgemeinschaft.

Beide Gäste der Plenumsveranstaltung konnten durch ihre Schilderungen nachdrücklich und exemplarisch veranschaulichen, warum jede und jeder selbst für ein friedliches Zusammenleben verantwortlich ist und dass alle ihren Teil dazu beitragen müssen. Die gastgebenden Verbände waren sich ebenso wie die beiden Zeitzeugen darüber einig, dass Frieden – auch bei uns in Europa – nicht selbstverständlich ist und um ihn – auch im täglichen Leben –  immer wieder gerungen werden muss.

Am Ende des Podiums unterzeichnete der Bundesvorsitzende der KLJB, Stephan Barthelme, und Aline Coutarel, Präsidentin der MRJC Frankreich, einen Vertrag über den Frieden. „Mit dieser Vereinbarung wollen wir festhalten, für was die MRJC und die KLJB stehen und wie wir uns ein friedliches Leben auf der Erde vorstellen“, erläutert Stephan Barthelme. „Wir sind der Meinung, dass wir uns heute – 100 Jahre nach dem Ende des ersten Weltkriegs – noch nachdrücklicher für den Frieden einsetzen müssen, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.“

In der Vereinbarung sprechen sich KLJB und MRJC für einen kompletten Stopp von Rüstungsexporten aus und dafür, die nukleare Abrüstung voranzutreiben. „Wir wollen in einer freien Welt leben, in der Menschen uneingeschränktes Recht auf Asyl haben und in der keine neuen Zäune gebaut werden“, ergänzt Stephan Barthelme. „In Frieden zu leben bedeutet für uns auch, in Einklang mit unserer Umwelt und nachhaltig zu leben. Daher fordern wir beispielsweise die ausschließliche Nutzung Erneuerbarer Energien, faire Besteuerung für alle und die Möglichkeit, dass alle Menschen sich am politischen und wirtschaftlichen System beteiligen können.“

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