Deutschland und die EU in der Verantwortung!

KLJB fordert Verbesserung für die Situation geflüchteter Menschen

Bad Honnef-Rhöndorf, 14. März 2019. Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e.V. (KLJB) fordert eine Verbesserung der Situation für geflüchtete Menschen. „Noch immer befinden sich weltweit ca. 68 Millionen Menschen auf der Flucht“, erklärt KLJB-Bundesseelsorgerin Carola Lutz. „Dass auch etablierte Parteien auf Kosten geflüchteter Menschen Politik machen, trägt zur Förderung unbegründeter Ängste und zur Spaltung der europäischen Gesellschaft bei. Daher sehen wir dringend weiteren Handlungsbedarf!“

Bereits 2015 hatte die KLJB-Bundesversammlung mit ihrem Beschluss „Willkommen in Deutschland – Unsere Verantwortung für Asylsuchende“ auf den akuten Handlungsbedarf hingewiesen. „Leider hat sich die Situation für Asylsuchende und Zugewanderte in Deutschland und der EU seither kaum verbessert“, so Lutz weiter. Mit dem aktuellen Beschluss „Flucht, Migration, Integration – Deutschland und die EU in der Verantwortung“, stellte die KLJB auf ihrer Bundesversammlung, die vom 06. bis zum 10. März 2019 in Rastatt tagte, daher konkrete Forderungen an die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland und die Bundesländer.

Forderungen an die EU

Trotz weltweit steigender Migrationszahlen ist die Zahl der ankommenden Geflüchteten in Deutschland und Europa in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der angewandten Abschottungspolitik deutlich rückläufig. Die KLJB erwartet, dass sich die Europäische Union ihrer Verantwortung gegenüber diesen Menschen stellt und alles daran setzt, Asylsuchenden eine sichere und angemessene Unterbringung zu gewähren, die humane Bedingungen, wie z.B. eine ausreichende ärztliche Versorgung, hygienische Standards, sowie ausreichend Platz für Privatsphäre und Familienunterkünfte ermöglicht. „Darüber hinaus fordern wir von der EU eine gesamteuropäische Lösung für einen sicheren Weg nach Europa, sowie eine grundlegende und kohärente Neuausrichtung der bestehenden Politik, die bürokratische Hürden abbauen und Asylverfahren praktikabel gestalten soll“, führt der KLJB-Bundesvorsitzende Stephan Barthelme aus.

Forderungen an die Bundesrepublik

Die Bundesrepublik Deutschland wird vor allem aufgefordert, die Einhaltung der Grundrechte sicher zu stellen und den geflüchteten Menschen Schutz und Sicherheit zu gewähren. „Wir erachten es als destruktiv für die Diskussion, dass einzelne Akteur*innen egal welcher Parteien den Populismus – bezogen auf Geflüchtete – befördern“, erklärt Carola Lutz. „Die Tatsache, dass sich Menschen in Deutschland aufgrund ihrer Herkunft bedroht fühlen, ist für uns nicht hinnehmbar.“ Daher fordert die KLJB mitunter eine konsequente strafrechtliche Verfolgung bei rechtsextremen Äußerungen sowie Anfeindungen oder Gewalttaten gegenüber Minderheiten oder politisch Andersdenkenden sowie politische Bildung und Stärkung der interkulturellen und interreligiösen Kompetenz in allen Teilen der Gesellschaft. Nicht zuletzt fordert die KLJB jeder Form von Populismus entschieden entgegenzuwirken.

Forderungen an die Bundesländer

„Die Integration von Zugewanderten ist Aufgabe der Länder und Kommunen. Aus diesem Grund muss es das Ziel aller Landesregierungen sein, den immer tiefer werdenden Gräben innerhalb der Gesellschaft entgegenzuwirken“, führt Carola Lutz weiter aus. Von den Bundesländern erwartet die KLJB daher eine menschenwürdige, möglichst dezentrale Unterbringung von Geflüchteten, unabhängig von deren Aufenthaltsstatus, bessere Strukturen und Unterstützung für das ehrenamtliche Engagement auf dem Land sowie die Stärkung der Kompetenzen von Pädagog*innen im Umgang mit geflüchteten Menschen.

Selbstverpflichtung der KLJB

Doch nicht nur an die Regierungen stellt die KLJB umfassende Forderungen, der Verband nimmt auch seine eigene Verpflichtung in den Blick: „Auf Grundlage unseres christlichen Menschenbilds engagieren wir uns für die Bekämpfung von Fluchtursachen und wollen unseren Beitrag zur Integration von Geflüchteten, vor allem in den Ländlichen Räumen, leisten“, so Lutz. Die KLJB stellt sich daher selbst die Aufgabe, geflüchtete Menschen, insbesondere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aktiv in den Gemeinden in Veranstaltungen der KLJB-Ortsgruppen, der Kreis- und Diözesanverbände, der Landesebenen sowie der Bundesebene miteinzubeziehen. Sie möchte Gruppenstunden, Workshops und Informationsveranstaltungen erarbeiten und durchführen, um über Fluchtursachen zu informieren, bestehende Ängste abzubauen und den Dialog innerhalb der Gesellschaft zu fördern.

 

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