Corona- und Klimakrise entschlossen begegnen

KLJB-Bundesverband fordert ambitioniertes Handeln durch Klimakabinett

Rhöndorf, 17. November 2020. Mit Spannung blickt die Katholische Landjugendbewegung

Deutschlands (KLJB) auf die erste Sitzung 2020 des Klimakabinetts der Deutschen Bundesregierung am morgigen Mittwoch. Das Klimakabinett wurde 2019 eingerichtet und befasst sich grundlegend mit der Umsetzung der Klimaschutzziele in Deutschland.

„Mit Blick auf die aktuelle Situation der Klimakrise und die Klimaschutzziele hat das Klimakabinett einige große Aufgaben anzugehen.“, betont KLJB-Bundesvorsitzende Daniela Ordowski. „Längst ist bekannt, dass die bestehenden Klimaschutzziele 2030 dem
1,5-Grad-Ziel nicht gerecht werden. Gleichzeitig wurde die Treibhausgasneutralität bis 2050 auf europäischer Ebene beschlossen. Der Weg bis 2050 muss nun möglichst kleinschrittig und konkret angegangen werden, damit aus gesteckten Zielen Tatsachen werden.“ Hier seien vor allem die einzelnen Sektoren noch einmal näher zu betrachten. „Das Klimakabinett ist im Kampf gegen die Klimakrise auf nationaler Ebene ein wichtiges Gremium. Nur im entschlossenen gemeinsamen Handeln der verschiedenen Ministerien kann der Klimakrise letztendlich etwas entgegengesetzt werden.“ Klima-Mainstreaming und eine stringente Kohärenz in Klimafragen müssten grundsätzliche Bestandteile jeglicher politischer Entscheidungen sein.

Klimapolitik als Zukunftspolitik begreifen

Dass insbesondere auch junge Menschen die Klimakrise weiter umtreibt, wurde erneut im Rahmen der LCOY, Local Conference of Youth, am vergangenen Wochenende deutlich. An der diesmal digitalen nationalen Jugendklimakonferenz mit über 100 Teilnehmer*innen nahmen auch KLJBler*innen teil. Bundesministerin Svenja Schulze unterstrich in einem Grußwort, dass Klimapolitik Zukunftspolitik sei und jungen Menschen eine besondere Rolle zukäme. „Der Gedanke der Generationengerechtigkeit, der uns als Jugendverband besonders umtreibt, muss in den Verhandlungen des Klimakabinetts unbedingt verankert werden.“, stellt Ordowski klar. „Wir befinden uns in Krisenzeiten. Neben der Corona-Pandemie weitet sich die Klimakrise – ebenso – weiter verheerend aus. Wenngleich die Folgen langsamer und zeitverzögert auftreten, sind sie spürbar und gefährden unseren Planeten und zukünftige Generationen.“, betont Ordowski weiter.

Corona- und Klimakrise zusammendenken

Auch das Thema Corona prägte somit die nationale Jugendklimakonferenz. Neben weniger Luftverkehr, aber auch stark zunehmendem Verpackungsmüll standen dabei auch noch andere Auswirkungen im Fokus. Viele Länder zögen ihre Finanzmittel aus dem Klimaschutz zurück, da durch die Pandemie die finanzielle Stabilität des eigenen Staates im Vordergrund stehe. Und auch die klimapolitischen Verhandlungen seien durch rein digitale Konferenzen oder den kompletten Ausfall, wie die Klimakonferenzen 2020, stark verlangsamt. „Die Corona- und Klimakrise müssen zwingend zusammengedacht werden, da sie sich von Grund auf her bedingen. Die deutsche Bundesregierung hat mit dem Konjunkturprogramm im Sommer richtige erste Schritte eingeläutet, die nun aber zwingend hin zu strukturellen Veränderungen und einer echten Transformation verstetigt werden müssen. Diesem Auftrag muss das Klimakabinett nachgehen.“

Internationaler Verantwortung nachkommen

Die Ankündigungen der Klimaneutralität von China, Japan und Südkorea sind positive Zeichen. „Der Beschluss des europäischen CO2-Minderungsziels von 60 % Anfang Dezember 2020 wäre ein wichtiger weiterer Schritt. National muss es aber vor allem auch um die konkrete Umsetzung und tatsächliche Erreichung der Ziele gehen. Daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung für das Klimakabinett, auch gegenüber Ländern des Globalen Südens, die bereits jetzt am stärksten unter der Klima-, aber auch der Coronakrise leiden. Nationaler Klimaschutz muss immer auch eine globale Klimagerechtigkeit klar adressieren.“, schließt Ordowski.

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