Meilenstein für Bildung für nachhaltige Entwicklung

Staatssekretärsausschuss würdigt außerschulische Bildungsarbeit

Rhöndorf, 16. Dezember 2020. Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) hat gestern als Vertreterin der Jugendbank des Aktionsbündnisses Klimaschutz (BMU) als eine von drei Expert*innen am Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung teilgenommen. Unter der Leitung von Bundesminister Helge Braun befasste sich das Gremium digital mit dem Thema „Nachhaltigkeit: Bildung und Engagement – Bildung als Schlüssel für nachhaltige Entwicklung stärken“.

„Für uns als Jugendverband ist die Anerkennung und Würdigung des Engagements junger Menschen sowie die der außerschulischen Bildungsarbeit ein Meilenstein, der sich im gestern getroffenen Beschluss der Staatssekretär*innen widerspiegelt“, unterstreicht Bundesvorsitzende Daniela Ordowski. Laut der UNESCO sind insbesondere Jugendverbände zentrale Akteur*innen für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), was sich auch an den Zahlen zeigt. So entfallen 60 % bis 70 % BNE auf den non-formalen Bildungsbereich. „Im Unterschied zu formalen Bildungsangeboten, basieren non-formale Bildungsangebote auf einer Freiwilligkeit und einer bewussten Entscheidung der Teilnahme. Das bietet ganz besondere Chancen“, führt Ordowski weiter aus. „Längerfristige Strukturen und Finanzierungen bilden die Basis für diesen entscheidenden Beitrag hin zu einer nachhaltigeren und solidarischen Gesellschaft. So ist es essenziell, dass sich auch dieser Aspekt im Beschluss wiederfindet.“

Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit und BNE zusammendenken

Das seit 2020 laufende UNESCO-Programm trägt den ambitionierten Titel „Education for Sustainable Development: Towards Achieving the SDGs“. „Nun muss es auf Basis des gefassten Beschlusses darum gehen, diesen auch konkret umzusetzen. BNE wird als Kern gesellschaftlicher Transformation anerkannt, die sich aber nur in ihrer Umsetzung auch entfalten und ihre Wirkung zeigen kann“, betont Julia Wäger, KLJB-Bildungsreferentin für Ökologie, die für die Jugendbank am gestrigen Ausschuss teilnahm. Diese Konkretisierung sollte zudem auch mit dem Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit, 2019 beschlossen durch Bund und Länder, zusammengedacht werden. „Das Gemeinschaftswerk bestätigt, dass reine Pläne der Bundesregierung für das Erreichen einer nachhaltigen Entwicklung nicht ausreichen und vielmehr bestehendes vorbildliches Engagement einbezogen werden sollte“, zeigt Wäger auf. Nachhaltigkeit wird demnach als Gemeinschaftswerk betrachtet, dass nur im Miteinander von verschiedenen Akteur*innen und Organisationen gelingt. „Als Jugendverbände und -organisationen mit langjähriger Erfahrung im Bereich BNE schätzen wir den Ansatz des Gemeinschaftswerks sehr. Kooperationen und Austauschplattformen sollten in diesem Sinne noch viel stärker genutzt und ausgebaut werden“, fordert die Referentin. Auch in der Überarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie sollten zudem die Entwicklungen und die Arbeit des außerschulischen Bildungsbereichs als Indikator aufgenommen werden.

Soziale Dimension in den Fokus nehmen

„Gerade jetzt in der Corona-Pandemie wird deutlich, wie eklatant die Teilhabe von jungen Menschen schulisch wie außerschulisch auseinanderklafft“, hebt Bundesvorsitzende Ordowski hervor. Der Punkt der sozialen Teilhabe, unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht und Alter sind aber auch fern der Krisenzeiten ein zentrales Thema. „So vielfältig die Themen von BNE sind, so vielfältig sind auch ihre Zielgruppen. Es muss darum gehen, Angebote für alle zu schaffen und Teilhabe zu ermöglichen. Nachhaltigkeit darf kein Elitethema werden“, appelliert Ordowski. Die Jugendstrategie mit jugendgerechten Beteiligungsformaten bildet dafür ein wichtiges Instrument. „Freiräume, wie ebenfalls von den Staatssekretär*innen unterstrichen, sind ein weiterer zentraler Punkt für Teilhabe – und zwar in der außerschulischen wie auch schulischen Bildungsarbeit auf allen Ebenen.“ Die KLJB bedankt sich im Namen der gesamten Jugendbank für die Einladung zum Staatssekretärsausschuss und den guten Dialog. „Als Jugendverbände und -organisationen stehen wir als Expert*innen der non-formalen Bildung gerne auch in anderen Formaten zur Verfügung gemeinsam mit der Bundesregierung BNE zu gestalten und weiter zu institutionalisieren“, schließt Ordowski.

 

Die Jugendbank ist eine von insgesamt 16 Bänken im Aktionsbündnis Klimaschutz des BMU, das seit 2015 besteht. Es handelt sich um ein zentrales Dialogforum der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen und der Bundesregierung, das sich zu verschiedenen klimaschutzpolitischen Positionen kontinuierlich austauscht. Verschiedene Akteur*innen aus u.a. Wissenschaft, Kommunen, Entwicklungszusammenarbeit, Umwelt- und Klimaschutz sowie Verkehr und Energie als auch die Jugend sind in einzelnen Bänken organisiert. Die Jugendbank besteht seit Herbst 2019 und umfasst 20 Jugendverbände und –organisationen. Teil der Jugendbank sind:

Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej), Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner (AdJ) e.V., Bund der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ), Bund der Deutschen Landjugend (BDL), Bundesjugendwerk der AWO e.V., Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), Deutsche Schreberjugend, Deutscher Bundesjugendring (DBJR), DGB-Jugend, Greenpeace Jugend, Jugend des Deutschen Alpenvereins (JDAV), Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUNDjugend), Junges Netzwerk Forst im Deutschen Forstverein e.V., Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e.V. (KLJB), Klimadelegation e.V., NAJU (Naturschutzjugend im NABU), Naturfreundejugend Deutschlands, Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände & Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP), SV Bildungswerk e.V., WWF Jugend.

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