Joerg Farys // Die.PROJEKTOREN

KLJB bezieht Stellung zur Landwirtschaft der Zukunft

Katholische Landjugendbewegung beschließt umfassendes Positionspapier auf digitaler Bundesversammlung

Rhöndorf, 11. März 2021. Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) hat ihre Bundesversammlung, die vom 3. bis zum 7. März 2021 digital stattfand, am vergangenen Sonntag beendet. Dabei wurden weitreichende Anträge verabschiedet. Mit dem beschlossenen Antrag zur Landwirtschaft der Zukunft setzt die KLJB ein Zeichen in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion um landwirtschaftliche Themen. Der Jugendverband möchte seine Positionen klar nach außen vertreten und eine starke Stimme für eine zukunftsfähige und nachhaltige Landwirtschaft einnehmen.

Einbindung aller Diözesanverbände und Arbeitskreise

Seit vielen Jahren wurde das Thema Landwirtschaft im Verband nicht mehr richtig groß diskutiert. „Mit Mitgliedern aus dem Süden, Norden, Osten und Westen, die wiederum unterschiedlich viel bzw. wenig mit Landwirtschaft zu tun haben und teilweise deutlich mehr die internationale Sicht oder Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes im Blick haben, ist es kein leichtes Unterfangen, eine Position zur Landwirtschaft zu finden, die auch in der Praxis umsetzbar ist“ so die Bundesvorsitzende Sarah Schulte-Döinghaus. Bereits vor zwei Jahren ist der Prozess im Verband gestartet worden. Auch auf der Bundesversammlung wurde insgesamt 13 weitere Stunden über den Antrag diskutiert, für die eigene Sache gekämpft, ohne das große Ganze aus dem Blick zu verlieren, und letztlich in finaler Version beschlossen. „Da ich selbst den Prozess mit der Positionierung zur Landwirtschaft angestoßen habe, bedeutet mir dies unfassbar viel und ich glaube, dass wir hier wirklich von einem Meilenstein in der KLJB sprechen können. Die Arbeit hat sich mehr als gelohnt. Das bestätigt auch der einstimmige Beschluss, mit dem das Papier verabschiedet werden konnte“ stellt Schulte-Döinghaus sichtlich gerührt nach dem Beschluss fest und hebt die besondere Bedeutung und Wichtigkeit des Antrags für den Verband hervor.

Visionen als Ziel und klare Forderungen als Weg

Die KLJB geht auf gesellschaftliche Entwicklungen ein, reagiert auf veränderte Herausforderungen und bewahrt dabei ihr eigenes Profil. „Aktuell sehen wir, dass Politik und Gesellschaft, Landwirt*innen, Wissenschaftler*innen, Vereine und Organisationen sowie die Industrie unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie nachhaltige Landwirtschaft in Theorie und Praxis aussehen sollte“ betont Schulte-Döinghaus und führt weiter aus, dass die Debatte oft zu einer vereinfachenden Gegenüberstellung klein-strukturierter, ökologischer, bäuerlicher Landwirtschaft auf der einen und industriell organisierter, konventioneller Landwirtschaft mit Großbetrieben auf der anderen Seite neigt. Diese simple Polarisierung bildet jedoch die tatsächliche Vielfalt der unterschiedlichen regionalen und betrieblichen Bedingungen und Herausforderungen der Landwirtschaft in Deutschland nicht ab. Um im Spannungsfeld dieser unterschiedlichen Erwartungen eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu etablieren, hat die KLJB Grundprinzipien klar definiert und Handlungsempfehlungen bzw. Forderungen in ihrem Positionspapier aufgestellt.

Positionspapier mit zehn Schwerpunkten

In zehn Kapiteln hat der Bundesarbeitskreis Ländliche Entwicklung das Positionspapier Landwirtschaft der Zukunft gegliedert. Es beinhaltet die Themen Ackerbau, Tierhaltung und Sonderkulturen. Darüber hinaus finden die Digitalisierung, der Bereich Züchtung und Gentechnik sowie Belange des Natur- und Klimaschutzes Berücksichtigung. Neben den Landwirt*innen werden auch Verbraucher*innen im Kapitel Lebensmittelwertschätzung angesprochen. Auch wenn der Fokus des Papiers auf der deutschen Landwirtschaft liegt, haben die Antragstellenden mit dem Kapitel zur Europäischen Agrarförderung die internationale Perspektive mit einbezogen. Das Kapitel zum Arbeitsplatz der Zukunft rundet das Positionspapier ab. „Die Mitglieder des Bundesarbeitskreises Ländliche Entwicklung hat vor allem die rege Beteiligung im Vorfeld sehr gefreut. Der faire Umgang trotz intensiver Diskussionen war zu jeder Zeit gegeben und es war ein wertschätzendes Miteinander.“, stellt Marietheres Kleuter, als Vertreterin des Bundesarbeitskreises Ländliche Entwicklung, fest und spricht allen Beteiligten ein Lob aus.

Das Papier soll nun als Arbeitsgrundlage im Fachbereich Ländliche Entwicklung für die politische Vertretungsarbeit nach außen dienen aber auch innerhalb des Verbands genutzt werden. „Es ist uns wichtig, nun mit einer starken Stimme unsere Positionen klar zu äußern und als Vorbild für die vielen landwirtschaftlichen Diskussionen in der Politik und Gesellschaft zu dienen“, blickt Sarah Schulte-Döinghaus in die Zukunft.

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