Perspektiven für außerschulische Bildung schaffen

Jugendarbeit braucht auch in der Pandemie Planungssicherheit   

Rhöndorf, 31. März 2021. In der Corona-Pandemie werden junge Menschen oftmals auf ihre Rolle als Schüler*innen, Studierende oder Auszubildende reduziert. Die Bildungsministerin Anja Karliczek kündigte kürzlich hohe Investitionen für ein schulisches Nachhilfeprogramm an. Das greift dem Beschluss „Perspektiven schaffen – Jugendverbandsarbeit auch während der Pandemie ermöglichen“ der Katholischen Landjungendbewegung zufolge zu kurz. Sie fordert darin, außerschulische Bildungsarbeit als gleichberechtigtes und komplementäres Lern- und Entwicklungsfeld wahrzunehmen.

Außerschulische Bildungsarbeit muss hohe Priorität haben

„Es braucht dringend Konzepte für eine Kinder- und Jugendarbeit, die dem Infektionsgeschehen angemessen und trotzdem funktionsfähig sind“ stellt die KLJB-Bundesvorsitzende Sarah Schulte-Döinghaus fest. „Dazu benötigen wir finanzielle sowie ideelle Unterstützung und eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Virolog*innen, Pädagog*innen, Politiker*innen und Vertreter*innen aus der Kinder- und Jugendarbeit“ führt sie weiter aus. Ziel dieser Zusammenarbeit soll es sein, außerschulische Bildungsarbeit schnell zu ermöglichen, um die persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen weiterhin zu fördern und ihre Motivation am ehrenamtlichen Engagement nicht zu verlieren. Es ist unabdingbar, dass Ferienfreizeiten und Zeltlager diesen Sommer wieder möglich gemacht werden und auch darüber hinaus Jugendverbandsarbeit stattfinden darf. Die KLJB fordert dafür klare rechtliche Voraussetzungen auf Basis der geltenden Corona-Verordnung, die eine gute Planbarkeit zulassen.

Jugendverbandsarbeit ist in der Pandemie deutlich erschwert

Die Arbeit der KLJB-Ortsgruppen und auch höherer Verbandsebenen ist durch die Corona-Pandemie und die einhergehenden Einschränkungen erheblich erschwert worden. Langfristig drohen so das Verschwinden vieler Gruppen und ein Einbruch des ehrenamtlichen Engagements. „Durch die Jugendarbeit lernen junge Menschen solidarisches Handeln und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Nie war das wichtiger als jetzt in der Pandemie. Auch die Gestaltung der eigenen Umwelt und demokratische Entscheidungsprozesse sind Aspekte der Bildung junger Menschen, die nicht ausschließlich in der Schule vermittelt werden können. Lediglich Schulöffnungen können in der Pandemie keine Lösung sein“ erklärt Sarah Schulte-Döinghaus weiter. Soziale Kontakte und zweckfreie Begegnungen mit Gleichaltrigen sind relevant, um mit den Belastungen der Pandemie umgehen zu lernen.

Langzeitstrategie für außerschulische Bildung

„Wir appellieren an die Entscheidungsträger*innen und an alle Akteur*innen in Kirche, Zivilgesellschaft und Politik auf junge Menschen zuzugehen, ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen und Begegnung und Beteiligung auf Augenhöhe zu schaffen.“ so Sarah Schulte-Döinghaus. „Jugendverbandsarbeit darf nicht Gegenstand von Sparmaßnahmen werden, sondern ist durch verlässliche finanzielle und personelle Ausstattung abzusichern, damit sie auch nach der Pandemie als bedeutsamer Lernort für Demokratie, Glaubens- und Persönlichkeitsentwicklung wahrgenommen wird und erhalten bleibt.“

Downloads