Petersberger Klimadialog muss Startschuss sein!

Jugendorganisationen fordern Bundesregierung in offenem Brief zum Handeln auf

Rhöndorf, 05. Mai 2021. Gemeinsam mit einem breiten Bündnis verschiedener  Jugendorganisationen hat die Katholische Landjugendbewegung die Bundesregierung aufgefordert, endlich eine Vorreiterrolle im Klimaschutz einzunehmen und globales Vorbild zu sein. „Während die Klimakrise insbesondere im Globalen Süden Armut, Hunger und Ungleichheit verschärft, leistet Deutschland keinen fairen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen. Dabei müssten wir eigentlich globales Vorbild sein und mit transformativen Lösungen vorangehen“, stellt KLJB-Bundesvorsitzende Daniela Ordowski klar. „Es braucht nun massive Investitionen in die Zukunft, statt weiter fossile Technologien zu subventionieren. Wir fordern den Kohleausstieg bis 2030 und eine Treibhausgasreduktion von mindestens 85% gegenüber 1990“, führt Ordowski weiter aus.

Bündnis weist auf äußerste Dringlichkeit hin

Die Forderungen des Bündnisses drängen auf starke Akzente während des Petersburger Klimadialogs, um einen ambitionierten Pfad hin zur COP26 in Glasgow zu beschreiten. Die gemeinsame Mitteilung findet sich im Folgenden:

Am 6. und 7. Mai findet auf Einladung Deutschlands und Großbritanniens der 12. Petersberger Klimadialog statt. Die jährlich stattfindende Konferenz gilt als Auftakt für den UN-Klimagipfel COP26, der Ende 2021 in Glasgow stattfinden soll. Ein breites Bündnis verschiedener Jugendorganisationen, unter ihnen die Jugend-NGO Klimadelegation e.V., die Klimabewegung Fridays for Future, die BUNDJugend, die Katholische Landjugendbewegung, die Naturschutzjugend, die WWF Jugend und die Naturfreundejugend Deutschlands haben sich in einem offenen Brief an die Bundesregierung gewandt und fordern, dass Deutschland eine weltweite Vorreiterrolle einnehmen soll. „Die nächsten Tage werden entscheidend, weil sie wesentliche Akzente für den Weg zum nächsten UN-Klimagipfel setzen“, betont Pia Jorks, klimapolitische Leitung von Klimadelegation.

“Nach 1,5 Jahren ohne weltweite Klimaverhandlungen muss der Petersberger Klimadialog ein Startschuss für ambitionierte Handlungen auf der COP26 und darüber hinaus sein”, fordert Rike Ahrens, Mitglied der Arbeitsgruppe Klimapolitik von Klimadelegation.

Konkret fordert das Jugendbündnis unter anderem eine Vorreiterrolle Deutschlands für eine klimaneutrale Wirtschaft. „Da passiert aktuell noch viel zu wenig“, kritisiert Ahrens. Eine Erhöhung des nationalen Emissionsreduktionsziels für das Jahr 2030 auf mindestens 85% gegenüber 1990 sei „längst überfällig.“ Damit gehen auch stärkere Klima-Investitionen einher, die sich laut den Unterzeichner*innen „später vielfach auszahlen“. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, dass das deutsche Klimaschutzgesetz in Teilen für verfassungswidrig erklärt hatte, gibt dem Jugendbündnis Rückenwind: „Die Bundesregierung muss jetzt auch auf internationaler Ebene deutlich machen, dass sie das Signal verstanden hat und ernst nimmt“, sagt Jorks.

“Deutschland ist ein Hauptverursacher der Klimakrise. Dass der deutsche Beitrag zur Klimafinanzierung auf acht Milliarden Euro jährlich verdoppelt wird, ist das Mindeste“, so Pia Jorks. Auch ein Schuldenerlass für besonders vom Klimawandel betroffene Staaten im globalen Süden müsse schnellstmöglich beschlossen werden.

Die ausführlichen Forderungen sowie der offene Brief sind unter folgendem Link einsehbar: klimadelegation.de/presse/offener-brief-12-petersberger-klimadialog/

Wir verfolgen den PCD12 kritisch und stehen Ihnen jederzeit für Einschätzungen zur Verfügung.
Am 06.05. wird eine gemeinsame Bewertung des Bündnisses der Jugendorganisationen veröffentlicht.

Der offene Brief wurde unterzeichnet von:

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