Die Zeit für Veränderung ist jetzt!

KLJB erwartet Politik für eine lebenswerte Zukunft

Rhöndorf, 27. September 2021. Nach der Bundestagswahl stehen nun Wochen der Koalitionsgespräche und Regierungsbildung an. Unabhängig davon, welche Parteien die neue Bundesregierung stellen werden, hat die Katholische Landjugendbewegung klare Erwartungen an die neue Legislaturperiode. Die Politik braucht einen deutlichen Fokus auf die Eindämmung der Klimakrise und die Schaffung einer lebenswerten Zukunft für jetzige und zukünftige Generationen.

Klimawahl 2021

„Die Bundestagswahl 2021 war eine Klimawahl! Dieses Verständnis von uns wie zahlreichen weiteren zivilgesellschaftlichen Gruppen und Akteur*innen muss sich jetzt auch im Bundestag wiederfinden. Es gilt, klimapolitisch entschieden zu handeln und die Klimakrise als oberste Priorität zu setzen. Klimaneutralität bis 2045 ist gesetzlich verankert, das 1,5°-Grad-Ziel aber in weiter Ferne. Es gilt einen neuen, entschlossenen Weg zu gehen!“, so Bundesvorsitzende Daniela Ordowski. „Dabei ist die Zusammensetzung der Bundesregierung unerheblich. Wir erwarten von jeder Regierungskonstellation ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz und ein ambitioniertes Engagement, damit wichtige Klimaziele erreicht werden. Auch die Opposition ist aufgefordert, das Regierungshandeln entsprechend zu kontrollieren“, führt die Bundesvorsitzende weiter aus.

Außerschulische Bildung braucht bessere Perspektiven und Unterstützung

Die Zeit seit dem Ausbruch der Coronapandemie war und ist eine große Herausforderung für die Jugendverbandsarbeit. „Es wurde leider versäumt, wichtige Rahmenbedingungen für die Ermöglichung von außerschulischer Bildung für Kinder und Jugendliche zu schaffen.“ so Bundesseelsorgerin Carola Lutz. „Viele wichtige Erfahrungen lassen sich nicht in der Schule machen. Junge Menschen können bei uns demokratische Praxis erleben und lernen, Verantwortung zu übernehmen. In der Jugendverbandsarbeit können junge Menschen mündige Bürger*innen werden, die unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten. Die neue Bundesregierung muss sicherstellen, dass Kindern und Jugendlichen auch außerhalb der Schule der nötige Raum für ihre Entwicklungen zur Verfügung steht“, fügt Lutz hinzu.

Wahlaltersenkung

Junge Menschen sind engagiert und politisch. Leider konnten auch bei der Bundestagswahl am Sonntag Jugendliche unter 18 Jahren wieder nicht selbst mitentscheiden. Auch Minderjährige müssen in Zukunft die Möglichkeit bekommen, selbst eine Wahlentscheidung zu treffen und so auch die Politik für ihre Zukunft mitzubestimmen. Die Parteien müssen die Interessen und Forderungen junger Menschen aufgreifen und in politische Praxis umsetzen. Die KLJB fordert eine Absenkung des Wahlalters auf 14 Jahre.

Lieferkettengesetz darf nur der Anfang sein

Die Verabschiedung des Lieferkettengesetzes in diesem Jahr wurde von der KLJB und weiteren Partner*innenorganisationen sehr begrüßt. „Gleichzeitig muss klar sein, dass dies erst der Anfang ist. Das Gesetz muss nun auch in der Praxis Anwendung finden. Zudem brauchen wir langfristig auch einen europäischen Gesetzesrahmen, der Menschenrechtsverletzungen in globalen Lieferketten unterbindet. Dafür muss sich Deutschland stark machen“ unterstreicht der Bundesvorsitzende Jannis Fughe. „Unser Wohlstand darf nicht auf Kosten der Menschen des Globalen Südens gehen. Wir brauchen faire Produktionsbedingungen in der kompletten Lieferkette“, fügt der Bundesvorsitzende hinzu.

Ländliche Räume müssen zukunftsfähig werden

Noch immer bleibt vielerorts die Entwicklung der Ländlichen Räume hinter den Ansprüchen der Politik und den Forderungen der Bevölkerung zurück. „Die Infrastruktur, von Nah- bis Gesundheitsversorgung ist nur mittelmäßig und viele, vor allem junge  Menschen, sehen keine Bleibe- oder Rückkehrperspektiven in ländlichen Regionen. Landwirtschaftliche Familienbetriebe müssen als wichtiger Bestandteil dieser Regionen verstanden werden und die Gesellschaftsaufgabe einer zukunftsfähigen Landwirtschaft darf nicht am Geldbeutel scheitern. Es braucht Mut zur Veränderung, um unser Land nachhaltig und effizient mit Lebensmitteln zu versorgen. Gleichzeit müssen Ländliche Räume mit dem flächendeckenden Ausbau der digitalen Infrastruktur auch für andere Branchen attraktiv gemacht werden“, fordert die Bundesvorsitzende Sarah Schulte-Döinghaus.

Die KLJB wird die Koalitionsverhandlungen intensiv verfolgen und sich in der neuen Legislaturperiode weiter für die Interessen junger Menschen in Ländlichen Räumen stark machen. Für Dialog und Austausch stehen wir den politischen Entscheidungsträger*innen gerne jederzeit zur Verfügung.

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