Rote Karte für Katar-WM und Perspektiven für Jugendarbeit

Herbst-Bundesausschuss in Würzburg fasst wichtige Beschlüsse Würzburg, 23. Oktober 2022. Der Herbst-Bundesausschuss der Katholischen Landjugendbewegung tagte mit seinen rund 30 Delegierten seit Freitag in Würzburg und fasste wichtige Beschlüsse. Diskutiert wurde unter anderem die kritische Haltung des Jugendverbandes zur Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in Katar. Außerdem formulierte der Ausschuss wichtige Forderungen an die Politik, um Jugendarbeit krisensicherer und zukunftsfähig zu machen. Rote Karte für Menschenrechtsverletzungen In ihrem Beschluss zur Fußball-Weltmeisterschaft der Herren verurteilt die KLJB den menschenunwürdigen Umgang mit Arbeitsmigrant*innen, Frauen* sowie der LGBTQI+-Community in Katar. „Neben den vielfältigen Menschenrechtsverletzungen in Katar halten wir die Austragung der WM aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf die Klimakrise für das völlig falsche Signal. Eine nachhaltige Weiternutzung der WM-Infrastruktur ist in Katar nicht gegeben. Zudem würden viele Fans aufgrund fehlender Übernachtungskapazitäten in Katar auf Pendelflüge aus anliegenden Golfstaaten zu den Spielen zurückgreifen“, hält Jannis Jannis Fughe, Bundesvorsitzender der KLJB, fest. „Wir lehnen die WM in Katar entschieden ab und verzichten auf Bundesebene auf unkritische Begleitaktionen wie zum Beispiel Tippspiele. Wir rufen unsere Mitglieder zur kritischen Auseinandersetzung mit der WM 2022 wie auch anderen zukünftigen Großveranstaltungen auf“, führt Fughe weiter aus. Jugendverbandsarbeit braucht langfristige Perspektiven In einem weiteren Beschluss fordert die KLJB die Jugendarbeit und außerschulische Bildung in Krisenzeiten vollumfänglich zu ermöglichen, durch die Sicherung jugendverbandlicher Strukturen. „Jugendverbandsarbeit ist zentraler Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung und demokratischer Bildung für junge Menschen. Sie stärkt Jugendliche in ihrer Möglichkeit, die Zukunft mitzugestalten. Die Strukturen, die ehrenamtliche Jugendverbandsarbeit sicher, müssen daher unbedingt erhalten und gestärkt werden“, fordert KLJB-Bundesvorsitzende Daniela Ordowski. Zu den Forderungen an die Politik gehören neben der Bereitstellung von Mitteln für die gemeinnützigen Orte der Jugendarbeit und eine Anpassung der Fördermittel des Kinder- und Jugendplans (KJP) an die Inflationsrate auch die kostenlose Bereitstellung des ÖPNV, wie auch eine Digitalisierungsstrategie für die Jugendarbeit. Wer braucht hier wen? Unter der Fragestellung „Wer braucht hier wen?“ diskutierten die Teilnehmer*innen des Bundesausschusses in einem Studienteil außerdem das Verhältnis des Jugendverbandes zur Katholischen Kirche. Weiterer Tagesordnungspunkt war ein Bericht zu den Finanzen des Bundesverbandes. Der Bundesausschuss tagt halbjährig im Frühjahr und Herbst und gehört zu den höchsten politischen Gremien des KLJB-Bundesverbandes.

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