58. Klima-Zwischenverhandlungen gestartet

KLJB-Delegation kämpft in Bonn für mehr Klimagerechtigkeit

Bonn, 07. Juni 2023. Am Anfang der Woche begannen die Klima-Zwischenverhandlungen in Bonn in Vorbereitung auf die 28. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Dubai in einem halben Jahr. Vom 05. bis 15. Juni tagen die sogenannten Nebenorgane des Klimasekretariats der Vereinten Nationen und sprechen über immer drängender werdende Fragen der Klimapolitik. Zu den Zwischenverhandlungen reisen jährlich 3000 bis 4000 Delegierte aus aller Welt nach Bonn. Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) nimmt wie in den letzten Jahren als offizielle Beobachterorganisation an den Verhandlungen teil. „Schon jetzt leiden Menschen im Globalen Süden unter den Folgen der Klimakrise. Wenn wir die Erwärmung nicht auf maximal 1,5 Grad begrenzen, wird es noch schwerwiegendere Konsequenzen für uns alle und unsere Ökosysteme geben.“, betont Luis Lütkehellweg (Mitglied des Bundesarbeitskreises Internationale Entwicklung der KLJB), der Teil der diesjährigen Delegation ist. Mit dabei sind außerdem Isabel Rutkowski (MIJARC Europa-Vorsitzende), Alexandra Schmid (Landesvorsitzende der KLJB Bayern), Johannes Zachmayer (Mitglied des KLJB-Diözesanverbands Regensburg) und Judith Böckle (Sprecherin des Bundesarbeitskreises Internationale Entwicklung der KLJB und Vorsitzende des Entwicklungspolitischen Ausschusses des BDKJ).

Anpassungsziele als zentrales Thema

Neben den massiven Auswirkungen der Klimakrise im Globalen Süden gibt es auch in Europa und anderen Teilen der Welt Hitzerekorde, Überschwemmungen und andere Wetterextreme. „Die Klimakrise findet bereits vor unserer eigenen Haustür statt. Aber die Anpassungs- und Minderungsbemühungen in der Klimapolitik sind noch mehr als dürftig“, stellt Isabel Rutkowski klar. Sie führt weiter aus: „Mir scheint, als wolle die Politik nicht sehen, dass ein Nichtstun deutlich mehr Verluste und Schäden anrichtet.“ Bei den Zwischenverhandlungen wird diskutiert, wie die Anpassungsziele auf globaler Ebene erfasst und umgesetzt werden können.

Global Stocktake und Erneuerbare Energien

In Bonn findet der dritte und damit letzte Expert*innendialog zum Global Stocktake, also einer globalen Bestandsaufnahme statt, bei der evaluiert wird, wie weit die Weltgemeinschaft noch von den Zielen des Pariser Klimaabkommens entfernt ist. „Bei den Zwischenverhandlungen müssen die Weichen richtig gestellt werden, um ambitionierte und zielführende Vereinbarungen während der Klimakonferenz im Dezember in Dubai treffen zu können. Es dürfen keine Schlupflöcher geschaffen, sondern es muss Verantwortung übernommen werden“, so Judith Böckle. Um das Pariser Abkommen noch einhalten zu können, müssen die Emissionen bis 2030 laut Weltklimarat IPCC weltweit fast halbiert werden (bezogen auf 2019). „Dies gelingt nur in Kombination von einem Ausstieg aus den fossilen Energieträgern mit gleichzeitigem stark beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Es ist dringend erforderlich bei der Klimakonferenz entsprechende Beschlüsse zu fassen und klare zukünftige Ziele zu formulieren.“, so Böckle weiter.

Schäden und Verluste

Neben der Arbeit an der Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels und den Anpassungszielen wird auch das Thema „loss and damage“ bei den Verhandlungen eine große Rolle spielen. Nachdem sich nach fast drei Jahrzehnten die Verhandlungspartner*innen bei der letzten Klimakonferenz in Ägypten endlich auf einen Fonds zur Antwort auf Schäden und Verluste infolge der Klimakrise einigen konnten, muss nun dringend der Zugang zum Fonds geregelt werden. Doch auch die Klärung eines der größten Streitpunkte, welche Staaten wie viel Geld einzahlen, darf nicht aufgeschoben werden.

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands setzt sich seit Jahren für mehr Klimagerechtigkeit und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung ein. Seit 2018 ist die KLJB offiziell als Beobachterorganisation der UN-Klimaverhandlungen akkreditiert.

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