
Jetzt handeln statt Themen vertagen
KLJB-Delegation zeigt sich enttäuscht von Klima-Zwischenverhandlung in Bonn
Bonn, 17. Juni 2024. Nach neun intensiven Verhandlungstagen sind vergangenen Freitag im World Conference Center in Bonn die Klima-Zwischenverhandlungen zum Ende gekommen. Die Zwischenverhandlungen gelten der Vorbereitung auf die in November stattfindende Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Baku, Aserbaidschan. Wie auch in den vorherigen Jahren waren die Verhandlungen ernüchternd. Die KLJB-Delegation zieht ein Fazit.
Fehlende Funsdament für die Weltklimakonferenz
Auf den Zwischenverhandlungen wurden unterschiedliche Themen verhandelt. Während im Bereich ‚Landwirtschaft und Ernährungssicherheit‘ eine langersehnte Einigung gefunden wurde, wurden Einigungen in anderen Bereichen blockiert. Besonders dringlich ist der Verhandlungspunkt der Emissionsreduzierung. „Statt ein positives Signal in die Welt zu senden und das im Pariser Abkommen festgesetzte Übereinkommen durchzusetzen wurde auf den Zwischenverhandlungen Gespräche zu Minderungen blockiert und auf November vertagt. Das ist ernüchternd angesichts der Dringlichkeit von schnellen Lösungen für die Reduzierung von Emissionen“, resümiert die KLJB-Bildungsreferentin Lea Fernengel.
In Bezug auf Klimaanpassungen zeigten sich einige Ländergruppen kompromissbereit und es kam zu einer Einigung. Dies wurde im Abschlussplenum jedoch am gestrigen Abend nur als Teilerfolg bewertet. Die Weltklimakonferenz in Baku wird zeigen wie die Ländergruppen in Zukunft miteinander zusammenarbeiten werden.
Was alle Verhandlungspunkte verbindet ist die fehlende Bereitschaft der Länder über adäquate Klimafinanzierung zu sprechen und langfristig zur Verfügung zu stellen. Es ist dringender denn je, dass gemeinsam neue Ziele zur Klimafinanzierung gesetzt werden.
Verhandlungen als Ort der Vernetzung junger Menschen
Trotz der ungenügenden Ergebnisse sind die Verhandlungen auch ein Ort der Vernetzung globaler Akteur*innen innerhalb der Klimagerechtigkeitsbewegungen. Die KLJB traf sich im Rahmen der Verhandlungen unter anderem mit wichtigen Akteur*innen aus den verschiedenen Bundesministerien (AA, BMZ, BMUV, BMWK), der Delegation der Europäischen Union und des Heiligen Stuhls.
Nach der Zwischenverhandlung ist vor der COP
Neben einem unzureichenden Fundament für die anstehende Weltklimakonferenz in Aserbaidschan, gibt es weitere Aspekte, die Bedenken beim Blick auf die COP29 auslösen. Das Gastgeberland ist laut verschiedenen Beobachter*innen und Menschenrechtsorganisationen in Bezug auf die Menschenrechtslage sehr kritisch zu betrachten. „Wir erwarten, dass die Sorgen der Klimaaktivisti ernst genommen werden. Zivilgesellschaftlicher Protest muss in Baku uneingeschränkt möglich sein“, fordert die KLJB-Bundesvorsitzende Isabel Rutkowski.