Die KLJB bei der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan

Drei Delegierte der KLJB verfolgen die Verhandlungen

Baku, 11. November 2024. Heute beginnt die COP29, die Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen, in Baku (Aserbaidschan) und eine dreiköpfige Delegation der KLJB wird die zweiwöchige Konferenz kritisch beobachten und begleiten. Vor Ort sind Karolin Ott (KLJB Würzburg), Josefa Reineke (KLJB Paderborn) und Isabel Rutkowski (Bundesvorsitzende der KLJB). Die KLJB ist bereits seit der COP24 vor fünf Jahren offizielle Beobachter*innenorganisation. Durch diesen Status haben KLJB-Jugendliche die Möglichkeit, den Verhandlungen zu folgen, die Öffentlichkeit zu informieren und in Gesprächen mit Politiker*innen die Forderungen der KLJB deutlich zu machen

Klimafinanzierung an den Bedürfnissen der Betroffenen ausrichten!

Der Fokus der diesjährigen Konferenz liegt auf der Klimafinanzierung. Am Ende der Verhandlung sollen neue Klimafinanzierungsziele festgelegt werden. Die KLJB fordert hier, den Ausgleich der Defizite beim Erreichen des 100-Milliarden-Dollar-Ziels sowie ein Zusammendenken der Klima- und Schuldenkrise, denn eine fehlende Finanzierung führt langfristig zu weiteren hohen Kosten und Schulden. Besonders wichtig sei die „gerechte Verteilung der Unterstützung“, fordert Karolin Ott aus Würzburg. Die Haupt-Emittenten, also die Länder des Globalen Nordens, müssen dabei auch den besonders betroffenen Ländern der Klimakrise im Globalen Süden zur Hilfe kommen. Die Finanzierungsziele sollen dabei dringend an den Bedürfnissen der Betroffenen ausgerichtet werden.

Jetzt schon auf die Folgen der Klimakrise vorbereiten und gleichzeitig Emissionen mindern

Die KLJB erwartet außerdem „wichtige Fortschritte in der Anpassung an die Folgen des Klimawandels“, so Karolin Ott. Hierfür sei eine Verdopplung der Finanzierung bis 2025 nötig. Die KLJB-Delegierten fordern die Verhandler*innen diesbezüglich auf, sogenannte „nature-based-solutions“ als Anpassungsstrategien umzusetzen, da dies ein nachhaltiger und naturbasierter Lösungsansatz ist. Strategien müssen immer nachhaltig und kontextbezogen sein, um langfristig erfolgreich zu sein. Gleichwertig zur Anpassung muss nach KLJB-Überzeugung aber auch die Emissionsminderung verhandelt werden. Die KLJB fordert die Politik daher auf, hier keine Schlupflöcher durch marktbasierte Mechanismen und Emissionshandel offenzulassen, sondern Emissionen tatsächlich und vollkommen zu reduzieren. Die Jugendlichen der KLJB sehen sich hier noch enttäuscht von Versprechen, die bereits 2021 auf der COP in Glasgow gemacht wurden und bis heute nicht umgesetzt wurden.

Das passiert vor Ort

Vor Ort in Baku vernetzen sich Ott, Reineke und Rutkowski mit den vielen anderen Jugendlichen, die aus Deutschland, Europa und der gesamten Welt angereist sind, um die Stimme der Jugend mit in die Verhandlungen einzubringen. Für morgen, Dienstag den 12. November 2024, planen sie gemeinsam mit der NAJU (Jugendorganisation des NABU) ein Side-Event, in dem verschiedene klimapolitische Entscheidungen spielerisch verhandelt werden. Ziel ist es, dass die Teilnehmenden sich in die Position der Verhandler*innen, Lobbyist*innen und Aktivist*innen hineinversetzen und die eigenen Erfahrungen auf die realen Verhandlungen übertragen. Die KLJB-Delegation erhofft sich insgesamt, dass die Stimme der Zivilgesellschaft wahrgenommen und einen Einfluss auf die Ergebnisse der Verhandlungen haben wird.

Interviews mit den KLJB-Delegierten in Aserbaidschan werden gerne vermittelt.

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Bildunterschrift:
Isabel Rutkowski, Karolin Ott und Josefa Reineke vor der Blue Zone in Baku, wo heute die Verhandlungen starten.