Fachkonferenz Ländliche Räume

07. – 08. Juli 2023 in Fulda
Attraktive und vitale Ländliche Räume bedeuten für viele ihrer Bewohner*innen Lebensqualität sowie Wohlbefinden und auch junge Menschen und Familien schätzen vermehrt die Vorteile eines ländlichen Lebensumfeldes. Gleichzeitig befindet sich die Welt im Wandel und so auch Ländliche Räume. Diese Tatsache bringt gleichzeitig Chancen wie Herausforderungen mit sich. Die nachhaltige sowie zukunftsfähige Ausgestaltung Ländlicher Räume ist somit ein Kernthema der heutigen Zeit. Wir möchten uns auf unserer Konferenz Ländliche Räume den brennenden Zukunftsfragen widmen und mit kritischem Blick verschiedene Facetten des Diskurses beleuchten.

 

Da wir der Überzeugung sind, dass die Herausforderungen Ländlicher Räume nur gesamtgesellschaftlich und partizipativ bewältigt werden können, möchten wir einen Raum für Austausch, Vernetzung und Interaktivität zwischen jungen Menschen, Expert*innen, Akteur*innen aus ländlichen Gegenden, Ehrenamtler*innen, Politiker*innen, Medienvertreter*innen sowie Interessierten wie Engagierten bieten. Das Programm wird mit praktischen Workshops, spannenden Podiumsdiskussionen und abendlichen Thekentalks gefüllt sein.

 

Unser Ziel ist es, Wissen, Erfahrungen und Ideen zu bündeln, konkrete Zukunftsszenarien für ländliche Räume zu kreieren und von diesen ausgehend Handlungsempfehlungen für die Gegenwart abzuleiten. Dabei ist für uns auch relevant, welchen Einfluss kirchliches Wirken auf die positive Entwicklung Ländlicher Räume nehmen kann. Zudem wollen wir ausleuchten, wie dem örtlichen Engagement in Ländlichen Räumen die entsprechenden Entfaltungsmöglichkeiten geboten werden können und welche Synergien sich als besonders dynamisch erweisen.  

Programm

Freitag, 07.07.2023

12:00 Uhr Start und Zusammentreffen
12:30 Uhr Mittagessen
13:30 Uhr Begrüßung und Vorstellung des Programms
13:45 Uhr Grußwort
14:00 Uhr Gesprächsrunde: Was macht Ländliche Räume attraktiv und vital?
15:30 Uhr Kaffeepause
16:00 Uhr Workshop-Phase 1 (Ein Fachworkshop zur Wahl (aus vier))
18:30 Uhr Abendessen
19:30 Uhr Beisammensein und Themenaustausch

Samstag, 08.07.2023

8:00 Uhr Frühstück
9:00 Uhr Vortrag „Ländliche Räume 2030“
10:00 Uhr Workshop-Phase 2 (Ein Fachworkshop zur Wahl (aus vier))
12:30 Uhr Mittagessen
13:30 Uhr Ergebnistransfer und „Päckchen“ für Politik
14:30 Uhr Reflexion/Feedback
15:00 Uhr Verabschiedung und Abreise

In Kooperation mit:  

Workshops

Bei der Anmeldung muss für jede Workshop-Phase ein Wunsch-Workshop ausgewählt werden und ein unerwünschter. Die Zuteilung erfolgt unter Berücksichtung dieser Angaben, kann aber aufgrund einer gleichmäßigen Verteilung nicht garantiert werden.

Kultur jenseits der Metropolen - zwischen Traditionen, Festen, Dialekten und Geschichten
Gerade jetzt, da sich nach der Pandemie die langfristigen Folgen der Lockdowns zeigen und außerdem das europäische Selbstbild durch Krieg-, Klima-, Migrations- und Energiekrisen gefordert ist, kann die Kulturschaffung außerhalb der Städte Räumen ein sinnvoller Wegweiser sein. Denn so produktiv sich Städte kulturell zeigen – bieten ländliche Räume, gerade durch ihre Heterogenität, jene Vielfalt, die wir uns für die Zukunft wünschen. Als gebürtige Brandenburgerin mit über 10 Jahren Arbeitserfahrung begleitet Marie Golüke eigene Projekte, Festivals und Künstler*innen als Produktionsleitung. Der ländliche Raum hat oft andere Begebenheiten als der städtische Raum. Der Workshop beschäftigt sich mit den Fragen: Welche Infrastrukturen bestehen oder werden benötigt um die lokale Kultur zu fortzuführen? Wie interagiert und integriert eine interessierte, engagierte Dorfgemeinschaft darin? Auf was ist zu achten, wenn die Arbeit in den ländlichen Raum ausgedehnt wird? Wie sind die Menschen dort? Wie funktioniert die Amtsstruktur und die Kommunikation? Was ist wichtig und was sollte man lieber lassen? In dem Workshop soll sich vor allem ausgetauscht und von der Expertise des*der anderen gelernt werden. Nach einem Input von Marie Golüke geht es ins Gespräch mit Expert*innen aus Hessen. Neben einem aktiven Austausch sollen vor allem grundlegenden Tipps und Tricks zur Förderaquise, Förderberatung, Antragscoaching und Veranstaltungsorganisation besprochen werden. Zum Schluss wird es Zeit für eure Fragen in euren konkreten Projekten geben. Also bringt eure Idee, eurer Projekt oder eine konkrete Veranstaltung mit! Wenn ihr das noch nie gemacht habt, aber grundsätzliches Interesse habt seid ihr natürlich auch herzlich willkommen. Unterschiedliche Erfahrungswerte fördern den Austausch und sind in dem Workshop gern gesehen.
Lasst die Kirche im Dorf! Strukturwandel von kirchlichen Räumen
Demografischer Wandel sowie sinkende Mitgliedszahlen führen zu einem Strukturwandel von kirchlichen Räumen. Leerstehende Kirchen, größere Pastoralverbünde und grundsätzlich weniger Angebote sind die Folge. Dennoch besitzt die Kirche nach wie vor große Potentiale und Ressourcen für die Bedarfe von Menschen im ländlichen Raum. Dieser Workshop behandelt die Erhaltung, Umstrukturierung und Zukunftsfähigkeit kirchlicher Räume als Aufgabe der Kirche.
Wirtschaftsentwicklung in ländlichen Räumen und ihre Bedeutung als Bleibeperspektive
Die wirtschaftlichen Disparitäten und demographischen Faktoren ländlicher Räume sind keine Themen, die auf einer Konferenz ländlicher Räume fehlen dürfen, denn ohne vielseitige Perspektiven, den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten bleibt Jugendlichen und jungen Erwachsenen oft nur der Blick in die Ferne. Leitfragen: Wie kann eine nachhaltige und klimagerechte Durchmischung der Wirtschaftssektoren und Arbeitsformate gelingen, sodass das Leben auf dem Land in Zukunft erstrebenswert wird?
Transformation durch Partizipation
Der Transformationsbegriff vereint nicht nur die Hoffnung den grundlegenden Wandel der Lebensverhältnisse mit und in ihrer Umwelt, er setzt damit auch die Verknüpfung und Einbindung unterschiedlichster Akteure und Dinge voraus. Das zunächst theoretische Problem, welches dabei entsteht, ist das der (un-)möglichen Verhältnisse und Interaktionen zwischen den Akteuren. Praktisch übersetzt müssen wir uns jetzt fragen wo wir uns befinden, wer und was transformiert werden sollte und möchte und wie wir uns dabei sensibilisieren und austauschen. Nicht zuletzt geht es heute vielerorts schon um das gemeinsame und solidarische Begleiten eines grundlegenden, landschaftlichen und psychologischen Wandels. Einem solidarischen, transformativen Netzwerk der Partizipation sind dabei, visionär betrachtet, keine sozialen Grenzen gesetzt. Leitfragen: Wie schaffen wir es, eine gesellschaftliche Transformation nicht nur zu Lasten der ländlichen Bevölkerung, Landschaft sowie Biodiversität, sondern partizipativ in und in Kooperation zu stemmen?
Junges Wohnen: Wohnformen und Bestände
Viele junge Menschen würden gerne in ihrer ländlichen Region bleiben oder dorthin zurückkehren. Dazu bedarf es jedoch Perspektiven wie attraktiven und bezahlbaren Wohnraum. Oft fehlt es in ländlichen Räumen an passenden Wohnmodellen und klassische Siedlungsstrukturen mit Einfamilienhäusern prägen stattdessen das Bild. Das Modellprojekt Junges Wohnen auf dem Land zeigt, wie zukunftsorientierte, bedarfsgerechte Wohnmodelle für junge Menschen auf dem Land aussehen, wie Leerstand entgegengewirkt werden kann und wie neue Impulse für Sozialräume entstehen.
Vielfalt und Integration auf dem Land
Vielfalt und Integration sind in Städten wie auch in ländlichen Räumen wichtige Zukunftsthemen. Darin liegt enormes Potential, wenn Unterschiede wie Gemeinsamkeiten von Menschen wertgeschätzt werden und demokratischer Zusammenhalt als gesamtgesellschaftliche Aufgabe betrachtet wird. Am Land zeichnen sich zudem Entwicklungen wie der demografische Wandel und der Fachkräftemangel ab. Partizipation sowie Teilhabe am Arbeitsmarkt für alle Menschen sollte folglich auch von Kommunen angestrebt werden. Dabei stellt sich auch die Frage, welche Chancen ländliche Räume für Integration bieten, sodass aus Herkunftsunterschieden keine sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten resultieren.
Soziale Orte: Miteinander von Jung und Alt
Begegnung, Austausch, Engagement – Erlebnisse, die sowohl für viele junge, als auch für viele ältere Menschen nicht selbstverständlich zum Alltag gehören. Doch wo können Menschen unabhängig von ihrem Alter überhaupt noch in einem gemeinsamen Raum miteinander agieren? Wird öffentliche Infrastruktur nicht sogar eher abgebaut? Dabei sind Orte der Begegnung von großer Bedeutung. Sie stärken soziale Strukturen, ermöglichen gemeinsame Aktivitäten und fördern Kommunikation. Das Miteinander von Jung und Alt ist in Zeiten von Veränderungsprozessen essentiell für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Solidarität. Wie können wir also erreichen, zu einem Miteinander, vielleicht sogar zu einem Füreinander zu gelangen? Der Workshop wird geleitet von Prof. Claudia Neu und dem leitenden Projektmitarbeiter („Generationen – Solidarität – Raum“ - GenSoR) Alexander Barkminn.
Unser Dorf hat Zukunft - Chancen und Herausforderungen bei der Teilnahme am Wettbewerb
Wie können Dörfer am Wettbewerb teilnehmen? Welche Erfahrungen gibt es? Welche Ressourcen werden benötigt? Welche Ideen und Probleme gibt es?

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  • 10 Thesen

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