Rund hundert Delegierte kamen für vier Tage zum höchsten Gremium der KLJB zusammen

Erdweg, 10. März 2025. Die Bundesversammlung der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) ist nach vier Tagen in Erdweg im Diözesanverband München und Freising geendet.

Zum höchsten politischen Gremium des Verbandes kamen rund hundert Delegierte aus den KLJB-Diözesan- und Landesverbänden sowie den Bundesarbeitskreisen zusammen. Neben unterschiedlichen Anträgen und Wahlen zu Delegationen stand auch die Wahl von Lena Bowen zur neuen KLJB-Bundesseelsorgerin im Mittelpunkt.

Anträge, Wahlen und Studienteil  

Bis Sonntagmittag wurden auf der Bundesversammlung unterschiedliche Anträge diskutiert und zur Abstimmung gebracht. Darunter ein Beschluss, der eine langfristige Verstetigung finanzieller Mittel für die Jugendverbandsarbeit fordert. „Neben den außerschulischen Bildungsangeboten braucht es auch dringend Mittel in Bereichen wie Infrastruktur, Klimaschutz und der Anbindung Ländlicher Räume. Das macht unser Beschluss „Zeit für einen Kurswechsel“ deutlich, erklärt Bundesvorsitzender Jannis Fughe. Darüber hinaus wurden unter anderem Beschlüsse zur weiteren Sanierung der Bundesstelle, der Fortführung des Projektes Lamu Jamii und der Gründung einer AG mit dem Schwerpunkt LGBTQIA+ gefasst. Außerdem wurden neue Mitglieder für die vier Bundesarbeitskreise, die Mitgliederversammlung der Akademie Junges Land, die Satzungskommission, den Bundeswahlausschuss, das Kuratorium der Stiftung Junges Land, den Vorsitz der Bundesschiedsstelle, die Haushalts- und Finanzkommission, die Delegationen bei der BDKJ-Hauptversammlung, der BDKJ-Bundesfrauenkonferenz sowie der MIJARC-Europaversammlung gewählt.

Wahl der Bundesseelsorgerin

Am Samstag wurde Lena Bowen zur neuen KLJB-Bundesseelsorgerin gewählt. Die 28-Jährige aus der KLJB-Ortsgruppe Werpeloh im Diözesanverband Osnabrück vervollständigt das Team des Bundesvorstands ab Sommer. Bis dahin wird die Emsländerin ihre Ausbildung zur Gemeindereferentin abschließen. Besonders die Themen Glaube, Förderung des Ehrenamts, Jugendbildung und Landwirtschaft sollen ihre Amtszeit prägen.

 

Diözesanverband München und Freising hervorragende Gastgeber*innen

„Das Helfer*innenteam des gastgebenden Diözesanverbandes München und Freising hat einen erheblichen Teil dazu beigetragen, dass die Bundesversammlung ein Erfolg war und sich alle so wohlgefühlt haben. Egal ob die Verköstigung durch das Tagungscafé, die Bar am Abend oder die liebevolle Gestaltung des regionalen Abends: das Engagement der vielen Helfer*innen war wirklich bemerkenswert!“, freut sich Bundesvorsitzende Judith Böckle.

Die Bundesversammlung ist das höchste politische Gremium der KLJB und findet jedes Jahr in einem anderen Diözesanverband statt. Die Bundesversammlung 2026 wird vom 26. Februar bis zum 01. März vom Diözesanverband Regensburg ausgerichtet.

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Pressemitteilung

Über 25 Jugendverbände – und Organisationen fordern eine starke Klimasozialpolitik mit weitreichenden Investitionen

Berlin/Düsseldorf/Ulm, 02. Februar 2025. In einem gemeinsamen Appell an die demokratischen Parteien fordern die Jugendorganisationen von Sozialverbänden, kirchlichen Einrichtungen, Umweltorganisationen und Gewerkschaften Maßnahmen für eine klimaneutrale und gerechte Zukunft. Sie eint die Sorge, dass die Interessen junger Menschen im Wahlkampf weitgehend unbeachtet bleiben. Statt einer konstruktiven Diskussion über so dringend benötigte Lösungen im Kampf gegen die Klimakrise und für soziale Gerechtigkeit dominieren Hetze und Polarisierung.

Die über 25 Jugendorganisationen fordern eine generationengerechte Klimasozialpolitik durch eine Reform der Schuldenbremse, die Förderung nachhaltiger Mobilität für alle sowie ein starkes Klimaschutzprogramm.

„Die Sparpolitik der vergangenen Jahrzehnte ist alles andere als generationengerecht. Investitionen, die wir jetzt nicht tätigen, werden uns deutlich teurer zu stehen kommen. Mit einer Reform der Schuldenbremse und einer gerechteren Besteuerung der extrem Reichen ist die so dringend benötigte Investitionsoffensive möglich“, so Lukas Küfner, Bundesjugendleiter der Jugendorganisation der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG Jugend).

Das Bundesverfassungsgericht hat 2021 beschlossen, dass die rechtzeitige Einhaltung der Klimaziele eine verfassungsrechtliche Pflicht ist. Die derzeitigen rückwärtsgewandten Diskussionen um Klimaschutz gefährden nicht nur die Lebensgrundlagen künftiger Generationen, sondern untergraben auch das Vertrauen in die Demokratie.

Carla Kienel von der NAJU (Naturschutzjugend im NABU) ergänzt: „Wir fordern eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitik, die auf den Ausbau nachhaltiger Mobilität statt auf klimaschädliche Rückschritte setzt. Investitionen in die Bahn, ein starker öffentlicher Nah- und Fernverkehr sowie Ticketmodelle wie ein deutschlandweites Jugend- und Sozialticket sind entscheidend für eine gerechte und klimafreundliche Mobilitätswende.“

„Die Zeit des Zögerns ist vorbei – ein starkes Klimaschutzprogramm muss jetzt oberste Priorität haben. Der schnelle Ausstieg aus fossilen Energien ist unerlässlich, um eine generationengerechte Zukunft zu sichern. Besonders in den Sektoren Verkehr und Gebäude sind tiefgreifende strukturelle Veränderungen überfällig“, so Gregor Podschun, Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). „Klimaschutz darf aber keine Frage des Geldbeutels sein. Ein sozial gerechter Wandel braucht endlich das längst überfällige Klimageld.“

Als Jugendorganisationen vertreten sie die Anliegen der künftigen Generationen und müssen noch am längsten mit den Auswirkungen der politischen Entscheidungen der kommenden Legislaturperiode leben. Dabei sind Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit keine Randthemen, sondern entscheidend für die Lebensgrundlagen und Zukunftschancen junger Menschen.

Den vollständigen Appell mit Übersicht der zeichnenden Organisationen finden Sie hier.

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Jugendverband ist wieder auf weltgrößter Messe für Landwirtschaft und Ernährung dabei

Rhöndorf/Berlin , 17. Januar 2025. Die Herausforderungen für junge Menschen in ländlichen Räumen sind vielschichtig, doch gerade die demokratische Mitgestaltung bietet eine Chance, Lösungen zu entwickeln und die Lebensrealitäten vor Ort nachhaltig zu verbessern.

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) widmet sich auf der Grünen Woche 2025 in Berlin genau diesen Themen und zeigt am Messestand in Halle 3.2 (ErlebnisBauernhof, Stand 305) sowie bei weiteren Veranstaltungen, wie Demokratie in ländlichen Räumen gestärkt werden kann.

Die KLJB ist in diesem Jahr zum 50. Mal zu Gast auf der weltgrößten Messe für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau, die vom 17. bis 26. Januar 2025 ihre Türen öffnet.

Demokratie greifbar machen und junge Menschen stärken
Die KLJB setzt am Messestand auf einen offenen Dialog: „Wir möchten Demokratie greifbar machen und über ihre Bedeutung für die ländlichen Räume ins Gespräch kommen“, erklärt Judith Böckle, Bundesvorsitzende der KLJB. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Lebensrealitäten junger Menschen auf dem Land und den Forderungen der KLJB zur kommenden Bundestagswahl. Besucher*innen sind herzlich eingeladen, ihre Ideen und Perspektiven einzubringen. „Wir freuen uns über jeden Austausch und laden alle ein, an unserer Fotobox oder einer Umfrage zu ländlichen Räumen aktiv zu werden – Demokratie kann mitgestaltet werden und Spaß machen!“, führt die Bundesvorsitzende weiter aus.

Jugendpolitische Veranstaltung und Zukunftsforum Ländliche Entwicklung

Zum zweiten Mal veranstaltet die KLJB die jugendpolitische Veranstaltung Land.Jugend.Politik. In diesem Jahr wird im ersten Teil der Veranstaltung in einem interaktiven Workshopformat das Thema „Populismus im Wahlkampf“ beleuchtet. Im Anschluss findet eine Diskussion mit Politiker*innen zum Umgang mit (rechts-)populistischer Hetze statt, an der sich alle Teilnehmenden beteiligen können. Beim 19. BMEL Zukunftsforum Ländliche Entwicklung unter dem Motto „Teilhabe, Demokratie und Zusammenhalt in ländlichen Regionen“ gestaltet die KLJB das Fachforum „#RealTalk: Junges Engagement in ländlichen Räumen“ mit. Gemeinsam mit Kooperationspartner*innen wie dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. (bagfa e.V.) werden innovative Ansätze und Hindernisse diskutiert, die das Engagement junger Menschen auf dem Land prägen. an. Bei einem interaktiven Format wird der Frage nachgegangen, wie Engagement junger Menschen im ländlichen Raum wirklich funktioniert und von welchen Klischees wir uns lösen müssen.

Gottesdienst und Landjugendempfang

Neben den politischen Schwerpunkten lädt die KLJB auch zu Gemeinschaft und Feier ein. Judith Böckle betont die Bedeutung solcher Formate: „Neben der inhaltlichen Arbeit ist es uns wichtig, auch die Gemeinschaft zu feiern – das stärkt nicht nur unsere Bewegung, sondern auch den Austausch untereinander.“

Am 19. Januar 2025 lädt die KLJB zum Landjugendgottesdienst ein. Dabei werden über 300 Teilnehmer*innen aus dem gesamten Bundesgebiet in der Kirche St. Sebastian in Berlin-Mitte erwartet. Anschließend findet ein Landjugendempfang zum Kennenlernen, Vernetzen und Feiern statt.

Die KLJB freut sich auf viele Gespräche, neue Impulse und gemeinsame Schritte in Richtung einer demokratischen und nachhaltigen Zukunft für die ländlichen Räume.

Die Veranstaltungen der KLJB auf einen Blick:

17. bis 26.01.2025

KLJB-Messestand in der Halle 3.2, Stand 305

18.01.2025, 10.00 bis 12.00 Uhr

Land.Jugend.Politik. – Jugendpolitische Diskussionsveranstaltung, Raum Hongkong, Großer Stern, Messegelände

19.01.2025, 19.00 Uhr

Landjugendgottesdienst in der Kirche St. Sebastian, Gartenplatz, 13355 Berlin (Mitte)

22.01.2025, 14.30 bis 16.00 Uhr

Fachforum: Junges Engagement in ländlichen Räumen: „„#RealTalk: Junges Engagement in ländlichen Räumen“, CityCube, Messe Berlin (Anmeldung über das BMEL)

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KLJB-Delegation ernüchtert von Ergebnissen der COP29

Rhöndorf/Baku, 25. November 2024. Die diesjährige Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29) in Baku (Aserbaidschan) ist nun offiziell zu Ende gegangen. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Vor Ort verfolgte eine dreiköpfige KLJB-Delegation, bestehend aus Karolin Ott (DV Würzburg), Josefa Reineke (DV Paderborn) und Isabel Rutkowski (KLJB-Bundesvorsitzende) die Verhandlungen.

Finanzierung: Lauter offene Fragen

Als maßgebliches Ziel der COP29 wurde vor allem eine gerechte Klimafinanzierung verfolgt. Ein Minimalkonsens wurde bei 300 Milliarden US-Dollar gefunden, die vor allem Industriestaaten jährlich bis 2035 aufbringen sollen. Dies wird jedoch den wachsenden Bedarfen der einkommensschwachen Länder im Kampf gegen die Klimakrise nicht gerecht.  Isabel Rutkowski, Bundesvorsitzende der KLJB, ist auch von der EU enttäuscht: „Wir hätten uns ein mutiges Auftreten mit realistischen Zahlen für die Klimafinanzierung gewünscht. Leider haben wir die EU jedoch mehr als Blocker für die Verhandlungen wahrgenommen.“

Aufgenommen wurden allerdings sogenannte Carbon Markets, auf denen sich reiche Länder mit hohen Emissionen Emissionsminderungen durch Zertifikate erhandeln können. Josefa Reineke, die die Verhandlungen dazu verfolgt hat, ist besorgt: „Die nun vorliegenden Regelungen zum Zertifikatshandel sehen wir sehr kritisch. Hier werden koloniale Abhängigkeiten fortgeführt.“ Sie ergänzt: „Uns reicht keine Null auf dem Papier – wir brauchen echte Emissionsminderung!“

Aserbaidschan – der richtige Ort für eine Klimakonferenz?

Immer lauter werden die Stimmen, ob die UN-Klimakonferenz in diesem Format weiterhin zielführend ist. Für die KLJB ist klar, dass es die Verhandlungen enorm belastet, wenn die Regierung des austragenden Landes selbst keine ambitionierten Klimaziele verfolgt. Diese COP war geprägt von chaotischer Organisation und stark eingeschränkter zivilgesellschaftlicher Teilhabe und Meinungsäußerung. Auch die KLJB-Delegation wurde mit starken Einschränkungen konfrontiert. Karolin Ott stellt klar: „Die Klimakrise ist nicht nur eine Angelegenheit politischer Parteien. Klimagerechtigkeit erreichen wir jedoch erst, wenn endlich weltweit Menschenrechte anerkannt und umgesetzt werden.“

Trotz großer Kritik sieht die KLJB-Delegation derzeit keine Alternative an den Verhandlungen. Das UN-System bietet die Möglichkeit, gemeinsam den schwierigsten Krisen der Zeit zu begegnen. Auch wenn die Ergebnisse bei Weitem nicht ausreichend sind, konnten immerhin zu Teilen Einigungen zu gemeinsamem Vorgehen erreicht werden. Und auch eine Teilnahme der Zivilgesellschaft und junger Menschen ist weiterhin wichtig. Denn gerade jetzt braucht es eine laute und starke Stimme für die Zukunft der Jugend. Auch in einigen bilateralen Gesprächen mit Verhandler*innen aus verschiedenen Staaten, der deutschen Delegation und dem Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, wurde dies deutlich gemacht.

Weitere inhaltliche Beschlüsse

Mexiko hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden und fordert andere Staaten dazu auf, dies ebenfalls zu tun. China ist bereit, freiwillig einen Beitrag zur Klimafinanzierung zu leisten. Im Bereich der Anpassung wurden wichtige Entscheidungen auf das nächste Jahr verschoben. Positiv zu erwähnen bleibt, dass es einen Beschluss im Bereich Gender gab, auch wenn dieser weiterhin zu schwach und zu verwässert ist.

Interviews mit den KLJB-Delegierten im Nachgang der COP vermitteln wir gerne.

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Drei Delegierte der KLJB verfolgen die Verhandlungen

Baku, 11. November 2024. Heute beginnt die COP29, die Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen, in Baku (Aserbaidschan) und eine dreiköpfige Delegation der KLJB wird die zweiwöchige Konferenz kritisch beobachten und begleiten. Vor Ort sind Karolin Ott (KLJB Würzburg), Josefa Reineke (KLJB Paderborn) und Isabel Rutkowski (Bundesvorsitzende der KLJB). Die KLJB ist bereits seit der COP24 vor fünf Jahren offizielle Beobachter*innenorganisation. Durch diesen Status haben KLJB-Jugendliche die Möglichkeit, den Verhandlungen zu folgen, die Öffentlichkeit zu informieren und in Gesprächen mit Politiker*innen die Forderungen der KLJB deutlich zu machen

Klimafinanzierung an den Bedürfnissen der Betroffenen ausrichten!

Der Fokus der diesjährigen Konferenz liegt auf der Klimafinanzierung. Am Ende der Verhandlung sollen neue Klimafinanzierungsziele festgelegt werden. Die KLJB fordert hier, den Ausgleich der Defizite beim Erreichen des 100-Milliarden-Dollar-Ziels sowie ein Zusammendenken der Klima- und Schuldenkrise, denn eine fehlende Finanzierung führt langfristig zu weiteren hohen Kosten und Schulden. Besonders wichtig sei die „gerechte Verteilung der Unterstützung“, fordert Karolin Ott aus Würzburg. Die Haupt-Emittenten, also die Länder des Globalen Nordens, müssen dabei auch den besonders betroffenen Ländern der Klimakrise im Globalen Süden zur Hilfe kommen. Die Finanzierungsziele sollen dabei dringend an den Bedürfnissen der Betroffenen ausgerichtet werden.

Jetzt schon auf die Folgen der Klimakrise vorbereiten und gleichzeitig Emissionen mindern

Die KLJB erwartet außerdem „wichtige Fortschritte in der Anpassung an die Folgen des Klimawandels“, so Karolin Ott. Hierfür sei eine Verdopplung der Finanzierung bis 2025 nötig. Die KLJB-Delegierten fordern die Verhandler*innen diesbezüglich auf, sogenannte „nature-based-solutions“ als Anpassungsstrategien umzusetzen, da dies ein nachhaltiger und naturbasierter Lösungsansatz ist. Strategien müssen immer nachhaltig und kontextbezogen sein, um langfristig erfolgreich zu sein. Gleichwertig zur Anpassung muss nach KLJB-Überzeugung aber auch die Emissionsminderung verhandelt werden. Die KLJB fordert die Politik daher auf, hier keine Schlupflöcher durch marktbasierte Mechanismen und Emissionshandel offenzulassen, sondern Emissionen tatsächlich und vollkommen zu reduzieren. Die Jugendlichen der KLJB sehen sich hier noch enttäuscht von Versprechen, die bereits 2021 auf der COP in Glasgow gemacht wurden und bis heute nicht umgesetzt wurden.

Das passiert vor Ort

Vor Ort in Baku vernetzen sich Ott, Reineke und Rutkowski mit den vielen anderen Jugendlichen, die aus Deutschland, Europa und der gesamten Welt angereist sind, um die Stimme der Jugend mit in die Verhandlungen einzubringen. Für morgen, Dienstag den 12. November 2024, planen sie gemeinsam mit der NAJU (Jugendorganisation des NABU) ein Side-Event, in dem verschiedene klimapolitische Entscheidungen spielerisch verhandelt werden. Ziel ist es, dass die Teilnehmenden sich in die Position der Verhandler*innen, Lobbyist*innen und Aktivist*innen hineinversetzen und die eigenen Erfahrungen auf die realen Verhandlungen übertragen. Die KLJB-Delegation erhofft sich insgesamt, dass die Stimme der Zivilgesellschaft wahrgenommen und einen Einfluss auf die Ergebnisse der Verhandlungen haben wird.

Interviews mit den KLJB-Delegierten in Aserbaidschan werden gerne vermittelt.

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Bildunterschrift:
Isabel Rutkowski, Karolin Ott und Josefa Reineke vor der Blue Zone in Baku, wo heute die Verhandlungen starten.

Klares Zeichen für Klimagerechtigkeit und die Bundestagswahl 2025 fest im Blick

Rhöndorf, 21. Oktober 2024. Am vergangenen Wochenende versammelten sich rund 45 Teilnehmer*innen in Würzburg zum Herbst-Bundesausschuss der KLJB, um wichtige Weichen für die Zukunft des Verbandes zu stellen. Im Fokus der dreitägigen Veranstaltung standen die Themen Finanzen sowie Anträge zur Bundestagswahl 2025 und Klimagerechtigkeit. Zudem wurde des KLJB-Bundestreffen 2026 beauftragt.

Bundestagswahl als Richtungsentscheidung

Mit dem Beschluss „Unsere Zukunft, unsere Forderungen: Die KLJB zur Bundestagswahl 2025“ positionierte sich der Verband bereits ein Jahr vor der Wahl klar zu verschiedenen bundespolitischen Aspekten. Der Beschluss beinhaltet konkrete Forderungen zu Ländlicher Entwicklung und Landwirtschaft, der Bekämpfung planetarer Krisen, Demokratie und Menschenrechte, fordert aber auch einen stärkeren Fokus auf junge Menschen.
„Die kommende Bundestagswahl ist richtungsweisend für unsere nachhaltige und gerechte Zukunft. Als KLJB stehen wir für die Interessen junger Menschen aus ländlichen Räumen ein. Wir wollen eine attraktive Zukunft auf dem Land, ein solidarisches Miteinander und dass alle Menschen willkommen sind“, betont die KLJB-Bundesvorsitzende Judith Böckle.

Starke Forderungen für Klimagerechtigkeit

Mit einem achtseitigen Beschluss unter dem Motto „Klimagerechtigkeit: Unsere Verantwortung, unsere Zukunft“ positioniert sich die KLJB detailliert zur Klimakrise.  Die KLJB-Bundesvorsitzende Isabel Rutkowski verdeutlicht die Dringlichkeit des Handelns:
„Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Sie bedroht nicht nur die Umwelt, sondern auch die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen weltweit. Als KLJB setzen wir uns für eine Klimapolitik ein, die Chancen für alle Menschen schafft. Unser Beschluss, der klare Forderungen an die internationale Klimapolitik stellt, unterstreicht unser aktives Engagement und zeigt, dass wir Verantwortung übernehmen.“

Studienteil, Wahlen und Bundestreffen 2026

In einem Studienteil beschäftigten sich die Delegierten des Herbst-Bundesausschusses außerdem mit dem Thema Finanzpolitik. Zudem wählte die Versammlung vier Mitglieder in die Haushalts- und Finanzkommission. Besonders erfreulich ist außerdem die Beauftragung des Bundestreffens 2026 im Diözesanverband Osnabrück, wo die Ortsgruppe Vrees Gastgeberin sein wird.

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Die Deutsche Jugenddelegation kritisiert das World Food Forum scharf

Rom, 18. Oktober 2024. Zum Abschluss des diesjährigen World Food Forums (WFF) erhebt die Deutsche Jugenddelegation des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ihre Stimme und fordert von der FAO echte Beteiligung anstelle von oberflächlichen Diskussionen. Der Delegation gehören sieben Vertreter*innen der Verbände junge AbL, BUNDjugend, Katholische Landjugendbewegung Deutschlands und Junges Bioland e.V. an.

Es gibt wenige Gelegenheiten, auf internationaler Ebene über Landwirtschaft und Ernährungssouveränität zu diskutieren. „Wir begrüßen den globalen Blickwinkel und die Vernetzungsmöglichkeiten, die das WFF bietet“, resümiert Rahel B. vom Jugendverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der BUNDjugend. „In Anbetracht der Krisen unserer Zeit gibt es jedoch dringenden Handlungsbedarf. Nur wenn wir Armut, Hunger und Klimakrise bekämpfen, besteht eine Perspektive auf Frieden in der Welt. Dafür braucht es allerdings konkrete Ergebnisse und Maßnahmen.”

Der Planet brennt, die Menschen hungern – doch wo bleibt der Wandel?

„Wie bereits im letzten Jahr gibt es einige gute Ansätze, aber in Realität passiert weiterhin zu wenig, um diese drängendsten Probleme unserer Zeit anzugehen“ sagt Jonathan Effe, niedersächsischer Biolandwirt vom jungen Bioland. „Während Politiker*innen und Verhandler*innen schöne Reden über ’nachhaltige Entwicklung‘ halten, erleben wir als Landwirt*innen am eigenen Leib die Konsequenzen der globalen Ernährungs- und Klimakrise.“

Dürren, Überschwemmungen und Extremwetterereignisse gefährden Menschen und Landwirtschaft. Schlechte Ernten führen zu Lebensmittelknappheit und verschärfen den Hunger in der Welt. Trotz alarmierender Berichte aus der Wissenschaft verläuft der Fortschritt jedoch schleppend.

Ein Forum ohne echte Teilhabe?

Nach außen präsentiert sich das World Food Forum als vorbildhafte Plattform, welche die Jugend einbindet. Doch gerade junge Teilnehmer*innen kritisieren, dass ihre Beteiligung offensichtlich nur symbolischen Charakter hat. Für sie ist es frustrierend, eingeladen zu werden, um ihre Ideen zu teilen, diese aber nicht gesichert werden und niemals Entscheidungsträger*innen erreichen. Das Ergebnis sind schöne Fotos für die FAO und wohlwollende Statements, während sich hinter den Kulissen nichts ändert.

Der Zusammenschluss der Jugendverbände fordert daher konkrete Mechanismen zur Mitbestimmung statt symbolischer Beteiligung. Junge Menschen müssen nicht nur eingeladen, sondern aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden werden – mit realem Einfluss auf politische und wirtschaftliche Entscheidungen.

Außerdem betont Isabel Rutkowski, Bundesvorsitzende der Katholischen Landjugendbewegung: „Wir brauchen verbindliche Maßnahmenpläne zur Sicherstellung einer gerechten und nachhaltigen Ernährung für alle, statt Absichtserklärungen und leerer Versprechen!“

Um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten, muss der Wandel der Landwirtschaft aktiv gefördert werden. Lokale Gemeinschaften müssen durch gerechten Zugang zu Land und Wasser gestärkt werden. Es braucht Resilienz gegenüber klimatischen Extremen. Strukturelle Veränderungen und faire Handelsbedingungen sind dafür unerlässlich.

Eure Verhandlungen – unsere Zukunft!

„Es reicht nicht, ständig über eine nachhaltige Zukunft zu sprechen – wir müssen endlich handeln. Unsere Generation wird diejenige sein, die mit den Konsequenzen der heutigen Untätigkeit leben muss,“ betont Florian Fassbinder, Vertreter der jungen AbL, Jugend in der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. „Wenn das World Food Forum wirklich etwas verändern will, dann müssen wir von Gesprächen zu Taten übergehen – und zwar jetzt.“

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Der KLJB-Bundesverband präsentiert sich in einer neuen Imagebroschüre im handlichen A5-Format. Außerdem sind auch die KLJB-Leitlinien im quadratischen Format neu erschienen. Die Broschüren können heruntergeladen werden. Gerne senden wir auch kostenfrei gedruckte Exemplare zu. Dazu genügt eine Mail an sekretariat@kljb.org.

 

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KLJB-Delegation zeigt sich enttäuscht von Klima-Zwischenverhandlung in Bonn

Bonn, 17. Juni 2024. Nach neun intensiven Verhandlungstagen sind vergangenen Freitag im World Conference Center in Bonn die Klima-Zwischenverhandlungen zum Ende gekommen. Die Zwischenverhandlungen gelten der Vorbereitung auf die in November stattfindende Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Baku, Aserbaidschan. Wie auch in den vorherigen Jahren waren die Verhandlungen ernüchternd. Die KLJB-Delegation zieht ein Fazit.

Fehlende Funsdament für die Weltklimakonferenz

Auf den Zwischenverhandlungen wurden unterschiedliche Themen verhandelt. Während im Bereich ‚Landwirtschaft und Ernährungssicherheit‘ eine langersehnte Einigung gefunden wurde, wurden Einigungen in anderen Bereichen blockiert. Besonders dringlich ist der Verhandlungspunkt der Emissionsreduzierung. „Statt ein positives Signal in die Welt zu senden und das im Pariser Abkommen festgesetzte Übereinkommen durchzusetzen wurde auf den Zwischenverhandlungen Gespräche zu Minderungen blockiert und auf November vertagt. Das ist ernüchternd angesichts der Dringlichkeit von schnellen Lösungen für die Reduzierung von Emissionen“, resümiert die KLJB-Bildungsreferentin Lea Fernengel.

In Bezug auf Klimaanpassungen zeigten sich einige Ländergruppen kompromissbereit und es kam zu einer Einigung. Dies wurde im Abschlussplenum jedoch am gestrigen Abend nur als Teilerfolg bewertet. Die Weltklimakonferenz in Baku wird zeigen wie die Ländergruppen in Zukunft miteinander zusammenarbeiten werden.

Was alle Verhandlungspunkte verbindet ist die fehlende Bereitschaft der Länder über adäquate Klimafinanzierung zu sprechen und langfristig zur Verfügung zu stellen. Es ist dringender denn je, dass gemeinsam neue Ziele zur Klimafinanzierung gesetzt werden.

Verhandlungen als Ort der Vernetzung junger Menschen

Trotz der ungenügenden Ergebnisse sind die Verhandlungen auch ein Ort der Vernetzung globaler Akteur*innen innerhalb der Klimagerechtigkeitsbewegungen. Die KLJB traf sich im Rahmen der Verhandlungen unter anderem mit wichtigen Akteur*innen aus den verschiedenen Bundesministerien (AA, BMZ, BMUV, BMWK), der Delegation der Europäischen Union und des Heiligen Stuhls.

Nach der Zwischenverhandlung ist vor der COP

Neben einem unzureichenden Fundament für die anstehende Weltklimakonferenz in Aserbaidschan, gibt es weitere Aspekte, die Bedenken beim Blick auf die COP29 auslösen. Das Gastgeberland ist laut verschiedenen Beobachter*innen und Menschenrechtsorganisationen in Bezug auf die Menschenrechtslage sehr kritisch zu betrachten. „Wir erwarten, dass die Sorgen der Klimaaktivisti ernst genommen werden. Zivilgesellschaftlicher Protest muss in Baku uneingeschränkt möglich sein“, fordert die KLJB-Bundesvorsitzende Isabel Rutkowski.

 

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60. Klima-Zwischenverhandlungen in Bonn gestartet

Bonn, 05. Juni 2024. Diese Woche beginnen die Klima-Zwischenverhandlungen in Bonn, um die 29. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen im November 2024 in Baku, Aserbaidschan vorzubereiten. Vom 03. bis 13. Juni tagen die sogenannten Nebenorgane des Klimasekretariats der Vereinten Nationen und sprechen über die immer drängender werdenden Fragen der internationalen Klimapolitik. Die KLJB nimmt wie bereits in den letzten Jahren als offizielle Beobachterorganisation an den Verhandlungen teil. „Die COP steht aufgrund fehlender Verbindlichkeit und Fortschritte in der Kritik. Um neues Vertrauen in die internationale Gemeinschaft fassen zu können, braucht es jetzt zentrale Beschlüsse.“, sagt Lorenz Hund (KLJB Marbach), der Teil der KLJB-Delegation ist. Mit dabei sind außerdem Luis Lütkehellweg (Mitglied des Bundesarbeitskreises Internationale Entwicklung der KLJB), Johanna Ritter (KLJB Freiburg) und Lea Fernengel (Bildungsreferentin an der KLJB-Bundesstelle).

Klimafinanzierung als zentrales Thema

Dieses Jahr steht ein neues Klimafinanzierungsziel im Fokus der Verhandlungen in Bonn. Es soll das bisherige Ziel von jährlich 100 Milliarden US-Dollar ersetzen und ist zentraler Bestandteil in der Umsetzung des Pariser Abkommens. Aufgrund von nicht erfüllten Verpflichtungen der Industriestaaten in der bisherigen Klimafinanzierung sind die Verhandlungen herausfordernd und teils von Misstrauen geprägt. „In Bonn müssen Zusagen zur Klimafinanzierung erfolgen, um die Weichen für neue ambitionierte Klimapläne zu stellen, die die geforderte Emissionsreduzierung erfüllen.“, erläutert Fernengel.

Anpassungsziele

Neben den massiven Auswirkungen der Klimakrise im Globalen Süden leidet auch Deutschland vermehrt unter Wetterextremen wie dem aktuellen Hochwasser im Süden der Republik. Bei den Zwischenverhandlungen liegt daher ein Schwerpunkt darauf, wie die globalen Anpassungsziele erfasst und umgesetzt werden können. Dieses Jahr stehen Forderungen nach messbaren Indikatoren und einem Evaluationssystem zur Überprüfung der Wirksamkeit von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel im Fokus. Luis Lütkehellweg betont „Deutschland muss auf dieser Konferenz zeigen, dass die Globale Bestandsaufnahme wirklich zu einer Ambitionssteigerung geführt hat. Die Klimaziele der EU müssen daher konsequent auf das 1,5 Grad Limit ausgerichtet werden.“

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands setzt sich seit Jahren für mehr Klimagerechtigkeit und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung ein. Seit 2018 ist die KLJB offiziell als Beobachterorganisation der UN-Klimaverhandlungen akkreditiert.

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