Weichenstellung oder Abstellgleis Landwirtschaft?

KLJB zieht Fazit zum Abschlussbericht der Zukunftskommission

Rhöndorf, 07. Juli 2021. Die Katholische Landjugendbewegung begrüßt den Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft, in der Vertreter*innen von Landwirtschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, Handel, Verbraucher-, Umwelt- und Tierschutz seit Mitte 2020 zusammenarbeiten. Auf knapp 200 Seiten gibt die Kommission einen Überblick über Wege und Möglichkeiten, aber auch Notwendigkeiten für eine Zukunft der deutschen Landwirtschaft.

Positives Fazit nach rund einem Jahr Arbeit

„Wir begrüßen es sehr, dass die unterschiedlichen Verbände und Organisationen es geschafft haben, ein ambitioniertes und zukunftsweisendes Papier für die Landwirtschaft in Deutschland zu erarbeiten“, freut sich Bundesvorsitzende Sarah Schulte-Döinghaus, denn es gehe nur gemeinsam in die Zukunft.

Nach rund einem Jahr beendet die Zukunftskommission Landwirtschaft ihre Arbeit und legt der Bundeskanzlerin ihren Abschlussbericht vor. Ziel der Kommission war es, Empfehlungen und Vorschläge für die deutsche Landwirtschaft zu erarbeiten, die ökonomisch, ökologisch, sozial tragfähig und gesellschaftlich akzeptiert werden. Dabei diskutierten die Mitglieder die verschiedenen Themenfelder wie mehr Tierwohl, Klima-, Umwelt- und Artenschutz und wie diese mit der fundamentalen Aufgabe der Ernährungssicherung der Bevölkerung und der ökonomischen Tragfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe vereinbar seien.

Für diese wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist der Abschlussbericht ein erster und bedeutender Schritt. Dazu müssen sich alle Akteur*innen bewegen. Die Landwirtschaft muss sich anpassen und kann ihren Beitrag leisten, aber ohne Veränderung in Konsum, Vermarktung und Verarbeitungsketten kann ein Transformationsprozess nicht erfolgreich umgesetzt werden. Schulte-Döinghaus betont: „Schritte müssen jetzt eingeleitet werden, um den schriftlichen Empfehlungen nun auch Taten folgen zu lassen.“

Jugendverbände ebnen Weg

Die Katholische Landjugendbewegung hatte keinen der 32 Vertreter*innenplätze in der Kommission inne, den Prozess und die Entwicklungen aber sehr aufmerksam verfolgt. Hierbei lobt Bundesvorsitzende Sarah Schulte-Döinghaus ausdrücklich die vor Kurzem in diesem Zusammenhang veröffentlichte Vision, die die Jugend im Bund für Umwelt- und Naturschutz e.V. (BUNDjugend) und der Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) zusammen erarbeitet und veröffentlich haben: „Das war ein erster und wichtiger Schritt zum nun vorliegenden Abschlussbericht. Die Jugendverbände haben gezeigt, dass es gelingen kann im kommunikativen Prozess gemeinsam Zukunftsszenarien zu entwickeln.“

Praxistaugliche Wege für eine produktive und ressourcenschonende Landwirtschaft

„Die Landwirtschaft in Deutschland braucht eine gute Zukunft – vor allem mit Blick auf die Familienbetriebe. Das haben wir auch mit der Verabschiedung unseres eigenen Positionspapiers Landwirtschaft der Zukunft in diesem Frühjahr deutlich gemacht“, stellt Bundesvorsitzende Sarah Schulte-Döinghaus klar.

Um die Positionen der KLJB transparent zu machen und eine Einschätzung zum Abschlussbericht zu geben, nahm Sarah Schulte-Döinghaus an einer Diskussion des Deutschlandfunks zum Thema Zukunft der Landwirtschaft teil. Dabei stellte sie aber auch die Auswirkungen der Landwirtschaft im globalen Kontext heraus, wenn gleich ein Fokus auf regionale Kreisläufe und Wertschöpfungsketten unabdingbar ist. „Uns ist dabei aber auch wichtig, nicht zu vergessen, dass wir trotzdem einen Einfluss auf das Weltgeschehen haben. Wir haben eine globale Verantwortung und müssen dieser auch gerecht werden“, betont die Bundesvorsitzende in ihrem abschließenden Fazit.

Das Interview kann in der Audiothek des Deutschlandfunks nachgehört werden.

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