Flucht und Integration

Über 65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Die Hälfte davon sind Kinder. Pro Tag fliehen etwa 28.000 Menschen aufgrund von Konflikten und Verfolgung. 55 Prozent der Geflüchteten stammen aus nur drei Ländern: dem Südsudan, aus Afghanistan und Syrien.
Die betroffenen Menschen müssen alles zurücklassen, was ihnen lieb und teuer ist. Kein Mensch flieht freiwillig.
Im Jahr 2015 brach eine große Flüchtlingswelle über Europa hinweg. Obwohl in Deutschland viele Flüchtlingsheime brannten, neue Bürgerwehre eingesetzt wurden und zahlreiche Menschen meinten, „das Boot sei voll“, gab es im ganzen Land auch ein völlig gegensätzliches Bild: helfende Hände an den Bahnhöfen und Flüchtlingsunterkünften, Menschen, die spendeten und Flüchtlingen im Alltag halfen, Menschen, die für ein offenes Deutschland demonstrieren und zeigten, dass man gemeinsam alles schaffen kann.

 

Die KLJB und Flucht und Integration

Viele der helfenden Hände waren und sind KLJBler*nnen. Bei gemeinsamen Kochabenden, Theateraufführungen, Deutschkursen oder Schulunterstützungen haben die jungen Erwachsenen gezeigt, was Willkommenskultur wirklich bedeutet. Im Jahr 2015 hat die KLJB auf ihrer Bundesversammlung einen Beschuss mit dem Titel „Willkommen in Deutschland – Unsere Verantwortung für Asylsuchende“ gefasst, um sich politisch und gesellschaftlich zu positionieren und den neuen rechten Strömungen die Stirn zu bieten. Die KLJB begrüßt darin ausdrücklich Einwanderung als Chance im Sinne einer Bereicherung unserer Kultur. Noch heute leistet die KLJB einen großen Beitrag, dass in Orten und Dörfern viele geflüchtete Menschen ein neues Zuhause gefunden haben.

Fluchtursachen

Mit unseren verschwenderischen Lebensstil, mit den stetig wachsenden deutschen Rüstungsexporten und dem hohen Ressourcenverbrauch tragen wir eine Verantwortung für die hohen Flüchtlingszahlen. Deshalb ist es wichtig, dass man neben der Integration, auch den Blick auf die verschiedenen Fluchtursachen richtet und hier ansetzt.
Der Bundesarbeitskreis Internationale Entwicklung (BAKIE) hat sich intensiv mit dem Thema Fluchtursachen beschäftigt und ein Fluchtursachenkreuz entworfen, das zum Nachdenken anregen soll.
Für mehr Infos zum Fluchtursachenkreuz, kontaktiert bitte die Bundesstelle.
„Geflüchtete sind die Bot*innen der globalen Ungerechtigkeit.“ (Germanwatch, Auf der Flucht vor dem Klima, 2013, S.5)