Kirche muss bunt und vielfältig sein

KLJB zieht Fazit zum Katholik*innentag in Stuttgart

Stuttgart, 29. Mai 2022. Am heutigen Sonntag findet der Katholik*innentag in Stuttgart nach fünf Tagen seinen Abschluss. Unter dem Motto „Leben teilen“ trafen sich Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus, um Glauben zu teilen, ihre Arbeit vorzustellen und drängende Fragen der Gegenwart zu diskutieren.

Kirche kann bunt und vielfältig sein

Der Katholik*innentag hat deutlich gemacht, wie bunt diese Kirche sein kann und wie viele engagierte Menschen die Kirche mitgestalten und prägen. Unterschiedlichste Facetten der katholischen Kirche wurden sichtbar. „Wir wünschen uns, dass genau diese Vielfältigkeit auch nachhaltig erkennbar bleibt. Die gute Stimmung während der fünf Tage in Stuttgart darf jedoch nicht über die Probleme hinwegtäuschen, die den kirchlichen Diskurs dieser Tage bestimmt. Wenn wir als Kirche zukunftsfähig sein und Heimat für alle bieten möchten, müssen wir die dringend notwenigen Reformen voran bringen, Machtstrukturen abbauen und Diskriminierung beenden“, zieht Carola Lutz, Bundesseelsorgerin der KJLB, ihr Fazit.

Mit lauter Stimme für die Belange junger Menschen

Im gemeinsamen Verbändedorf des BDKJ konnten sich die Jugendverbände in ihrer Vielseitigkeit vorstellen und den Standbesucher*innen ihre Themen näher bringen. „Der starke Zusammenschluss im BDKJ trägt dazu bei, dass wir gemeinsam mit einer lauten Stimme für die Belange junger Menschen eintreten können. Die vielen prominenten Gäste in unserem Jugenddorf verdeutlichen die Relevanz von kirchlicher Jugendverbandsarbeit“, hebt Carola Lutz hervor. Neben Spitzenpolitiker*innen wie Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, den Bundestagsvizepräsidentinnen Petra Pau und Katrin Göring-Eckardt waren auch hochrangige kirchliche Vertreter*innen wie ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp, der Vorsitzende der DBK Bischof Bätzing und der Vorsitzende der Jugendkommission Weihbischof Wübbe im Jugenddorf mit der KLJB im Gespräch.

Regionalität als Kernbotschaft

Die Besucher*innen erhielten am KLJB-Stand die Möglichkeit, konkret zum Thema Regionalität ins Handeln zu kommen. Neben der Möglichkeit, gerettetes und regionales Obst zu Smoothies zu verarbeiten oder sich die regionalen Unterschiede in Deutschland vor Augen zu führen, konnte auch das eigene Handeln bezogen auf die Wirkung in die eigene Region reflektiert werden. „Wie wichtig das Engagement für und in die Region ist, erleben wir als KLJBler*innen tagtäglich. Deswegen war es uns ein Anliegen auch die Besucher*innen des Katholik*innentages dafür zu sensibilisieren“, hält Sarah Schulte-Döinghaus, KLJB-Bundesvorsitzende, fest.

Klimaschutz als eines der zentralen Themen des Katholik*innentags

Als KLJB hatten wir die Möglichkeit uns auf unterschiedlichen Podien zum Thema Klimaschutz zu positionieren. „Wir müssen deutlich entschiedener für den Klimaschutz eintreten und besonders als katholische Kirche unsere Verantwortung wahrnehmen. Aus dem Glauben heraus politisch aktiv zu sein, ist Kern unseres Handelns und bedeutet für uns ganz konkret, sich für den Erhalt der Schöpfung einzusetzen.“ Die große Bedeutung von Erfahrungen der Selbstwirksamkeit junger Menschen wurde auf dem gemeinsamen Podium mit Ricarda Lang, der Bundesvorsitzenden von Bündnis 90/ Die Grünen besonders deutlich. „Junge Menschen müssen in Klimafragen gehört werden und es ist auch Aufgabe der Jugendverbände, ihnen für ihr aktives Handeln Räume zu bieten“, betont Daniela Ordowski, Bundesvorsitzende der KLJB.

Katholische Kirche als weltweite Solidargemeinschaft

Neben der wichtigen globalen Dimension der Klimakrise wies die KLJB auf die Verantwortung der katholischen Kirche hin, sich als weltumspannende Organisation für die unbedingte Einhaltung der Würde aller Menschen einzusetzen. „Als KLJB fordern wir faire Lieferketten und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen, um unserer Verantwortung gegenüber allen Menschen gerecht zu werden. Besonders die Kirche muss hierbei eine wichtige Rolle wahrnehmen. Unser Wohlstand darf nicht auf der Ausbeutung von Menschen aus dem Globalen Süden beruhen“, fordert Jannis Fughe, Bundesvorsitzender der KLJB.

Abschließend fordert der KLJB-Bundesvorstand mit Blick auf den Katholik*innentag 2024 in Erfurt, dass eine so bunte Kirche nur möglich ist, wenn die notwendigen Reformen für eine gerechte Kirche umgesetzt werden.

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