Herbst-Bundesauschuss der KLJB tagte im Taunus

Delegierte beziehen Position zu neuen Gentechniken

Rhöndorf, 23. Oktober 2023. Am vergangenen Wochenende kamen Delegierte aus dem gesamten Bundesgebiet zum Herbst-Bundesauschuss der Katholischen Landjugendbewegung in Kronberg im Taunus zusammen. Seit Freitagabend trafen sich die rund 45 Vertreter*innen aus den KLJB-Diözesanverbänden, um gemeinsame Beschlüsse zu fassen, zu wählen und über die aktuelle Situation des Verbandes zu diskutieren. Inhaltlich beschäftigte sich der Ausschuss vor allem mit der Frage zum Umgang mit neuen Gentechniken in der Land- und Ernährungswirtschaft.

Förderung von Jugendverbandsarbeit bleibt aktuelles Thema

Dem Ausschuss vorausgegangen waren Wochen des Bangens um die zukünftige Ausstattung des Kinder- und Jugendplans (KJP), aus dessen Mitteln u.a. auch Gremien wie Bundesausschüsse finanziert werden. „Auch wenn eine Kürzung der Mittel vorerst vom Tisch ist, atmen wir nicht vollends auf. Ein Gleichbleiben der Fördersätze kommt angesichts der aktuellen Inflation und der berechtigten Erhöhung der Gehälter im TVöD einer Kürzung gleich. So blieb uns trotz vielfältiger Sparmaßnahmen im Verband auch der Beschluss eines negativen Haushaltsplans für 2024 nicht erspart. Wir brauchen eine bedarfsgerechte Ausstattung, um Jugendverbandsarbeit zukunftsfähig zu machen.“, mahnt KLJB-Bundesvorsitzender Jannis Fughe.

KLJB bezieht Stellung zur Gentechnik in der Pflanzenzüchtung

In ihrem Beschluss „Neue Technologien in der Pflanzenzüchtung – Gene Editing den Weg ebnen“, der vom Bundesarbeitskreis Ländliche Entwicklung beantragt wurde, fordert die KLJB die Berücksichtigung des wissenschaftlichen Fortschritts und des Potentials der Technologien bei der Bewertung von neuen Gentechniken. Gleichzeitig wird deren angemessene Regulierung als unabdingbar erachtet, um missbräuchlichem und profitorientiertem Einsatz einen Riegel vorzuschieben. Wichtige Aspekte sind dabei u.a. das Verbot von Patentierungen, die Einhaltung nachhaltiger Entwicklungsziele sowie die Transparenz durch Produktkennzeichnungen. Die KLJB hält im Beschluss entsprechend fest, „dass sich die Risiken und Bedenken gegenüber des Einsatzes neuer Gentechniken in der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelversorgung weniger auf die Technik selbst, als auf deren Rahmenbedingungen und unangemessene Anwendung beziehen.“ Die Bundesvorsitzende Sarah Schulte-Döinghaus hebt hervor, dass „gezüchtete Pflanzen, die auch zufällig mittels Mutationszüchtung oder durch äußere Einflüsse entstehen können, kennzeichnungsfrei angebaut werden sollen. Wir müssen aber gleichzeitig auch unsere Anbaustrategien weiterentwickeln, Ernährungssouveränität stärker entwickeln und auch unser Konsumverhalten anpassen“.

Ereignisreiches Jahr 2024 liegt vor dem Verband

Neben dem Beschluss der Finanzen für das kommende Jahr, haben die Delegierten auch auf kommende Gremien und Veranstaltungen geblickt. So hat u.a. der Bundeswahlausschuss Werbung für das Bundesvorstandsamt gemacht, da im März 2024 alle Plätze neu zu besetzen sind. Vom 18. bis 21. April 2024 findet darüber hinaus die 72-Stunden-Aktion statt, bei der sich wieder tausende junge Menschen in ihren Gruppen vor Ort sozial und ehrenamtlich engagieren.

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