Klimakonferenz macht zögerlichen Schritt nach vorn

KLJB-Delegierte fordern klareres Bekenntnis zu fossilem Ausstieg

Rhöndorf/Dubai, 13. Dezember 2023. Die Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) ist zu Ende. Das Abschlussdokument musste in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch nachgebessert werden. Trotzdem bleibt der Abschied von Kohle, Öl und Gas nur vage und nicht mehr als eine Empfehlung. Für die KLJB waren Isabel Rutkowski (MIJARC Europa), Marietheres Kleuter (KLJB Münster), Anna Weber (KLJB München und Freising) und Manuel Rettner (KLJB Würzburg) nach Dubai gereist, um die Verhandlungen kritisch zu begleiten und der jungen Generation eine Stimme zu geben.

Fossiler Ausstieg ist überfällig

Die Austragung der Klimakonferenz in Dubai unter der Präsidentschaft des Öl-Chefs Al Jaber ließ viele schon vor Konferenzbeginn befürchten, dass der Ausstieg aus fossilen Energieträgern von einer starken Lobby verhindert werden würde. „Es ist ein wichtiger Schritt, dass fossile Energien als Treiber der Klimakrise benannt wurden und der Ausstieg empfohlen wird. Das ist aber zu wenig“, stellt Isabel Rutkowski klar. „Was wir brauchen ist ein schneller, gerechter und vor allem vollständiger Ausstieg aus den Fossilen, wenn wir das 1,5 Grad-Limit halten wollen. Die EU und auch Deutschland haben den Ländern des Globalen Südens dafür aber nicht genug finanzielle Unterstützung zugesichert. Allerdings ist ein Ausstieg für viele Länder dann überhaupt erst möglich“, führt sie weiter aus.

Wenige kleine Erfolge

Als kleiner Erfolg wurde gleich zu Beginn der Verhandlungen die Operationalisierung des Fonds für Schäden und Verluste gewertet. „Es ist gut, dass der Fonds für Schäden und Verluste durch die Klimakrise beschlossen wurde. Jetzt liegt es an den beteiligten Staaten, dass sie den Fonds mit ausreichend Geld befüllen sowie klare und faire Mechanismen für die Ausschüttung der Gelder erarbeiten. Der Fonds darf kein zahnloser Tiger werden“, fordert Manuel Rettner. Andere Bereiche wie die Anpassungsfinanzierung oder Menschenrechte wurden dagegen erneut kaum in den Beschlüssen erwähnt. „Landwirtschaft und Ernährungssysteme machen etwa ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen aus, tauchen in der Abschlusserklärung zur Globalen Bestandsaufnahme aber nur am Rande auf. Ohne eine Transformation des Agrar- und Ernährungssektors kann das 1,5 Grad-Limit nicht gehalten werden“, erklärt Anna Weber.

Jugendverbände zeigen sich präsent auf der COP

Neben der KLJB waren auch viele weitere Jugendverbände vor Ort. „Gemeinsam haben wir uns für die Forderungen junger Menschen eingesetzt und u.a. mit Außenministerin Annalena Baerbock und Umweltministerin Steffi Lemke gesprochen. Neben politischer Lobbyarbeit standen für uns auch die Vernetzung und der Austausch mit jungen Aktivisti weltweit im Fokus. Nur so können wir die verschiedenen Lebensrealitäten gegenseitig besser verstehen und vereinen“, schließt Marietheres Kleuter.

Die Katholische Landjugendbewegung Deutschlands setzt sich schon lange für Klimagerechtigkeit und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung ein. Seit 2018 ist die KLJB offiziell als Beobachtungsorganisation der UN-Klimaverhandlungen akkreditiert.

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