Die Zukunft der Landwirtschaft entscheidet sich jetzt!

Die Katholische Landjugendbewegung erwartet umfangreiche Reformen der EU-Agrarpolitik

Rhöndorf, 28. August 2020. Diesen Sonntag werden sich die EU-Agrarminister*innen in Koblenz treffen, um über die zukünftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union zu beraten. Im Zuge der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner eine führende Rolle in der Einigung auf Reformen im Bereich der GAP.

„Wir erwarten ein schlüssiges Konzept, um die großen Herausforderungen in der europäischen Landwirtschafspolitik zu meistern: Klimaschutz und Biodiversität müssen in der Gestaltung der zukünftigen GAP ebenso ihren Platz finden, wie Ernährungssouveränität und der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft“ so KLJB-Bundesvorsitzende Sarah Schulte-Döinghaus.

Europäische Ernährungssouveränität statt bedingungsloser Freihandel

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Versorgung der europäischen Bürger*innen nicht vollkommen von globalen Lieferketten abhängen darf. „Freihandelsabkommen tragen dazu bei, dass hiesige Betriebe immer mehr dem internationalen Konkurrenzdruck nachgeben müssen und nur die Wahl zwischen Wachsen oder Weichen haben. Viel zu häufig geht das auf Kosten von Mensch, Natur und Umwelt. Wir brauchen daher ein nachhaltiges landwirtschaftliches Konzept, das Ökosysteme erhält und auch Zukunftsperspektiven und Planungssicherheit für Landwirt*innen bietet“ unterstreicht Schulte-Döinghaus.

GAP muss kompatibel zu europäischen Zielen sein

Mit dem Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie ist die EU bereits einen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Um die gesteckten Ziele jedoch zu erreichen, bedarf es nun auch einer weiterreichenden Anpassung der GAP. Bundesvorsitzende Schulte-Döinghaus stellt klar: „Durch die Verzögerung der Umsetzung der neuen Agrarpolitik, bietet sich jetzt erneut die Chance die Weichen zu stellen. So müssen mehr Maßnahmen verbindlich verankert werden, um die festgelegte Ziele in ganz Europa zu erreichen. Ebenso sollten in der neuen Förderperiode Gelder nicht mehr mit dem Gießkannenprinzip verteilt werden. Bäuer*innen müssen dort, wo es noch nicht der Fall ist, gezielt darin unterstützt werden, nachhaltigere Landwirtschaft zu betreiben und ein gutes Auskommen zu erzielen.“

Demonstration für die Europäische Agrarwende am Sonntag in Koblenz

Am Sonntag, den 30. August 2020 ruft das „Wir haben es satt!“-Bündnis zur Demonstration in Koblenz auf. Es fordert Fördergelder nur für insektenfreundliche und klimaschonende Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und den Erhalt von Bauernhöfen. Ab 13 Uhr wird auf dem Bahnhofsvorplatz eine Auftaktkundgebung abgehalten. Die Route führt dann bis zum Koblenzer Schloss, wo es eine Abschlusskundgebung geben wird. Weitere Informationen unter wir-haben-es-satt.de/informieren/fuer-die-europaeische-agrarwende/.

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